Das traurige Los der Strassenhunde

Seit einiger Zeit versuche ich mit Fotos und Artikeln so genannte Catch - Neuter - Vaccinate - Release Programme als humane Alternative zur Massentötung von Strassenhunden zu unterstützen. Unter anderem habe ich zwei Artikel zu diesem Thema im österreichischen Hundemagazin WUFF (https://www.wuff.eu) veröffentlicht. Zur Zeit recherchiere ich für einen Artikel über die Strassenhunde in der Ukraine, vor allem unter dem Gesichtspunkt der Veränderungen seit 2012, als die Massentötungen der Strassenhunde im Vorfeld der Fußballeuropameisterschaft in der Ukraine einen Riesenmedienrummel hervorriefen.


Heute wurde ich leider wieder einmal Zeuge des traurigen Schicksals der Tiere.


Auf dem Weg zu einem Treffen sind wir heute durch ein kleines ukrainisches Städtchen gekommen und wurden dort aus einiger Entfernung Zeuge, wie ein kleiner Hund von einem Auto angefahren wurde und auf der Strasse liegen blieb. Ein zweiter Hund - unverletzt - blieb bei seinem Freund auf der Strasse und wollte ihn dort vor den Autos beschützen.


Eine Frau trug den verletzten Hund von der Strasse in den Schatten und liess ihn dort liegen, blieb aber weiter bei ihm.


Wir haben sie dann angesprochen und nach dem nächste Tierarzt gefragt. Wir hatten schon beschlossen, die Behandlungskosten zu übernehmen. Die Kosten - ein unüberwindbares Hindernis für viele Menschen in der Ukraine, die kaum ein Auskommen für ihre Familien finden.


Der Tierarzt war nur 200 Meter entfernt allerdings war die erste Prognose niederschmetternd, wahrscheinlich war das Rückgrat verletzt.


Da wir zu unserem Treffen weiterfahren mussten, vereinbarten wir mit dem Tierarzt, dass er das kleine Hundemädchen mit Schmerzmitteln behandelt und gründlich untersucht. Im Fall, dass sich die erste Prognose bestätigt, sollte er die Kleine einschläfern, um ihr weiteres Leid zu ersparen. Auf dem Rückweg nach Kharkiv würden wir wieder vorbeikommen.


Als ich ihm vorab Geld für die Behandlung geben wollte, lehnte er höflich aber bestimmt ab.


Fünf Stunden später waren wir wieder zurück beim Tierarzt, nur um zu erfahren, dass es die kleine Daisy, wie wir sie nannten, nicht geschafft hatte. Eine Stunde nachdem wir sie beim Tierarzt verlassen hatten, ist sie leider gestorben.


Das sind die Momente, in denen ich als ausgewachsener Mann anfange zu heulen. Allerdings sind das auch die Momente, in denen ich darin bestärkt werde, meine bescheidenen Fähigkeiten weiterhin dafür einzusetzen, dieses Leid zu beenden.


Das Foto zeigt einen anderen Strassenhund, den ich vor kurzem fotografiert habe.


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