Hydraulische Kupplungsbetätigung für K 75

  • Ausgangsbasis: K 75 S Baujahr 86 mit unbekanntem Wartungshintergrund. Grund für den Umbau auf eine hydraulische Kupplungsbetätigung: Platzbedarf des Ausrückhebels und anderer Auspuff – siehe die Beiträge Bobber 1 & 2.


    Mein erster Versuch zum Umbau der Seilzugbetätigung auf Hydraulik ist schief gegangen.
    Verbaute Komponenten: Magura HC1 Kupplungsarmatur 13mm DOT und ein Magura Kupplungsnehmerzylinder mit 20mm Kolben.
    Die Funktion war anfänglich einwandfrei doch dann war schleichend ein zunehmender Gripverlust der Kupplung feststellbar. Mein erster Verdacht: verschlissene Kupplung. Nach Abbau des Getriebes fand ich eine nahezu neuwertige Kupplung in einem absolut trockenen Gehäuse vor.
    Die Fehlerursache habe ich dann am DOT Nehmerzylinder gefunden. Der Kolben ging nicht mehr vollständig in die Ausgangslage zurück.
    Ursache: Aufgequollene Dichtungsmanschette. Diese wurde von der einen Seite mit Bremsflüssigkeit und von der anderen Seite mit Getriebeöl benetzt. Das verträgt keine Kolbendichtung.


    Da ich mir eine technische Lösung zur 100%igen Trennung der Flüssigkeiten nicht zu zutraue, habe ich folgende Schlussfolgerung gezogen.

    • Das K 75 Drucklager der Kolbenstange braucht eine ständige Schmierung durch Getriebeöl.
    • Wenn Umbau, dann nur mit Hydrauliköl und nicht Bremsflüssigkeit
      (wer das nicht glaubt und trotzdem versuchen möchte, kann meine neuwertige HC1 Kupplungsarmatur 13 mm DOT für 180,- Euro haben.)
    • Magura Bauteile werde ich in meinem nächsten Leben nicht mehr verwenden, da wesentliche Ersatzteile (beispielsweise Dichtungsmanschetten für Pumpe und Kupplungsnehmer) nicht einzeln zu bekommen sind.

    Weil meine halbe Portion (vollkommen nackte K75 mit 197 kg Gesamtgewicht) aber schon eine HC1 Bremsarmatur hat, habe ich eine komplett neue Kupplungsarmatur Magura HC1 13mm MÖ geordert. Der Hub an der Pumpe beträgt 14 mm
    Das ist eine Pumpe mit dem größten Kolbendurchmesser und dazu kommt jetzt ein Magura Nehmerzylinder mit 24 mm Kolbendurchmesser, der in der aktuellen Rnine T Verbaut ist. Damit gehe ich sicher, dass das „Ding“ Hydraulköl verträgt.
    Mit dieser Kombination kann ich einen Hub auf die Tellerfeder der Kupplung von 4,1 mm erreichen. Erforderlich sind ca. 3 mm (ermittelt mit dem folgenden Versuchsaufbau)


    Kupplungshub.JPG


    es wird weiter gehen

  • der Nehmerzylinder sitzt plan auf dem Bund am Getriebegehäuse.
    Das Zentrieren wird durch eine Alu Hülse gewährleistet.
    Das Abdichten erfolgt mit ölfester Dichtungsmasse aus der Tube - wer möchte kann noch einen O-Ring verbauen (abgesetzter Bund für die ehemalige Dichtung)


    Nehmerzylinder.JPG


    eine Besonderheit meiner "Konstruktion"sind 2 Drucklager - das originale (ich habe noch das mit dem Metallkäfig) am Ende der Druckstange und das im Nehmerzylinder.
    Der Zwischenraum muss überbrückt werden. Dafür kann man eine 6mm Schraube nehmen. Der Kopf erhält eine 7mm Bohrung und passt damit exakt auf den Lagerkorb auf der Getriebeseite.
    Die Länge habe ich mit 32 mm gewählt.
    Der Nehmerzylinder hat einen maximalen Hub von 25mm, so da auf beiden Seiten noch genug Luft für den automatischen Spielausgleich durch das Hydrauliköl bleibt.
    Die Befestigungsbohrungen am Getriebe haben einen Lochabstand von 74 mm. Am Nehmerzylinder habe ich 65 mm gemessen. Die Differenz wird über ein 3mm Edelstahlblech mit versetzten Bohrungen ausgeglichen


    es wird weiter gehen :)

  • genau mit dem Nehmerzylinder hab ich das auch umgebaut und funzt seit einigen Tausend km problemlos.


    Die Montageplatte wurde nicht ans Getriebegehäuse geschraubt, erfordert also keine Bohr- und Gewindeschneidarbeiten. Durch die beiden Madenschrauben stemmt
    sich die Platte gegen den grossen Seegering am Getriebehals. Ein dünner gedrehter Zwischenring zentriert den Zylinder. Einfacher gehts nicht und jederzeit rückbaubar.


    20150404_171942[1].jpg20150404_171903[1].jpgP1030828klein.jpgP1030827klein.jpgP1030851klein.jpgP1030850klein.jpg



    Gerhard

  • Gerhard, vielleicht kannst Du die Bilder direkt in Deinen Beitrag einpflegen? Die Links funktionieren alle nicht...

    Dominik ZH


    K1300GT (ZW03566, 8.09) / K1100S (ex RS) (0199457, 4.94) / K100RS 16V (0203406, 4.91) / K75S (0213722, 4.94)

  • die Montage ist erfolgt und so sieht das dann aus:


    nehmerzylinder a.JPG Nehmerzylinder b.jpg Nehmerzylinder c.jpg


    es sind weder am Getriebe noch am Nehmerzylinder irgendwelche Modifikationen erforderlich.
    Die Befestigung erfolgt an beiden vorhanden Gewindestutzen des Getriebes - die Schrauben M6 x30 werden nur axial beansprucht.


    Bei Schwinge in Längsachse zum Getriebe beträgt der Abstand zwischen Entlüftungsnippel und Reifen 15 mm.
    Beim Einfedern wird der Abstand größer. Beim Ausfedern reduziert sich dieser auf 10mm. Um die Freigängigkeit zu verbessern, habe ich den Angussnippel auf der Unterseite der Schwinge abgeschliffen (auf den Fotos erkennbar).
    Die Maße gelten für einen Batlax 130/90-17 BT45R mit einer tatsächlichen Breite von 137mm.


    Sollte der Freiraum zum Reifen nicht ausreichen, kann man eine normale Hohlschraube M10x1 verwenden. Dann muss eine separate Entlüftungsmöglichkeit geschaffen werden.
    Nicht verschwiegen werden sollte, das zum Entlüften der Nehmerzylinders abgebaut werden muß/sollte.


    Erprobung demnächst, weil mir der Pumpe noch fehlt

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