Getriebeausbau und Dichtring Kupplungsdruckstange K75 Fragen und Antworten

  • Liebe Gemeinde,

    gerade habe ich erfolgreich mein Getriebe, Mops und Sau ausgebaut. Dabei bin ich hier und da auf Schwierigkeiten gestossen, die ich teils durch fleissige Lektüre des Forums meistern konnte, habe aber auch noch offene Fragen. Hier eine Zusammenfassung mit Fotos, von der ich hoffe, sie ist hilfreich für alle die es nachmachen wollen. Die 3 offenen Fragen kommen im Text:

    Die Arbeiten kann man auch ohne Bühne machen, dabei hilft eine Isomatte fürs angenehmere Knien. Das Moped muss gegen Umfallen gesichert sein, in meinem Fall habe ich die Lenkerenden mit "Verkehrsgewichten" so beschwert, dass die Fuhre nicht so leicht umfällt, früher hatte ich mal eine Werkstatt mit Kettenzug an der Decke und konnte das Moped am hinteren Rahmenende und an der oberen Gabelbrücke mit Gurten aufhängen, das ist sicherer. Wenn man vorsichtig arbeitet geht's zur Not aber auch nur mit den Holzklötzen.

    Zum Aufbocken hebt man am Getriebe leicht mit einem Wagenheber an und setzt Klötze unter die Ölwanne, denn der Ständer muss ab. Er könnte eigentlich am Getriebe bleiben, aber man kommt bei angebautem Ständer nicht an alle Schrauben. Meiner ist übrigens das Modell mit dem Seitenständer der ausgeklappt bleibt bis man die Kupplung zieht. Auf den Fotos sieht man die Auslösemechanik. Das scheint recht selten zu existieren, war wohl seinerzeit ein aufpreispflichtiges Extra. Funktioniert aber heute noch gut. Die Verbindung zur Kupplungsmechanik funktioniert über einen Extrahebel, deshalb ist die Kupplungshebelwelle bei meinem Modell links etwas länger als beim Selbstklappständer und man muss eine zusätzliche Zugstange demontieren. Auch empfiehlt sich der Ausbau von Hinterrad und Endantrieb sowie der Schwinge, denn die Fuhre ist sonst zu hecklastig. Man könnte aber theoretisch alles in einem Stück ausbauen und das ausgebaute Konvolut dann auf dem Hinterrad in der Werkstatt umherrollen. An den Wellendichtring der Kupplungsdruckstange (die Sau) und den Faltenbalg der Kupplungsbetätigung (den Mops) kommt man aber auch ohne Schwingenausbau. In meinem Fall war der Ausbau nötig, weil ich Mops und Sau wechseln will und die Kupplungdruckstange bei der K75 sich nur von der Motorseite her herausziehen lässt. Bei anderen Modellen, hörte ich zumindest, kann man die auch zur Hinterradseite hin herausziehen.

    Hier die erste Frage:

    Passen die Kupplungsdruckstangen anderer Modelle, so das der Ausbau nach hinten für die Zukunft ins Visier genommen werden kann? Ist dass die Sau (9x15x4) die gleiche?

    Sonst noch ab muss all das hier:

    - Gebermodul oben auf dem Winkelgetriebe am Hinterrad

    - Stossdämpferbefestigung unten

    - Bremse komplett mit Fussrastenhalter (kann mit allen Kabeln und Schläuchen zusammen ausgebaut werden. Am Lagerort Schnur oder Draht bereithalten, damit der Ausgleichsbehälter aufgehängt werden kann. Die kleine Feder an der Fussbremse zum Bremslichtschalter nicht verlieren!)

    - Fussrastenhalter links

    - zur Sicherheit der Schalthebel

    - Auspufftopf

    - Blende der Lichtmaschine

    - Geberkabel der Ganganzeige (bleibt an Getriebe, nur Stecker im Kabelbaum lösen)

    - Massekabel zur Batterie

    - Batterie (nicht aber der Batterieträger)

    - 2 Schrauben der Starterbefestigung oben auf dem Getriebe (nicht aber der ganze Starter)

    - Bei mir gab es an der Befestigung des Getriebes am Rahmenende links eine Unterlegscheibe zwischen Rahmen und Getriebegehäuse, auf der anderen Seite nicht. Gehört das so?

    - das hintere Schutzblech kann drinbleiben, es ist elastisch genug um mit dem Getriebe beim Ausbau etwas dagegenzudrücken

    - Das Kupplungsseil.


    Hier die 2. Frage:

    -am Ende des originalen Kupplungsseils ist ein kleiner Faltenbalg, der nicht durch das Loch am Getriebe passt. Ist es tatsächlich so gedacht, dass man den Zug "von oben her" ausbauen muss? Sowas blödes! ich habe nun den Tonnen-Nippel am unteren Ende einseitig so aufgesägt, dass er sich vom Kupplungszug abziehen lässt, dann passt mit etwas Schmierstoff der Faltenbalg über den kleinen Endnippel. Mal sehen, ob der aufgesägte weiche Messing-Nippel später so hält oder sich im Betrieb zusammendrückt. Wie macht Ihr denn das?


    Beim Ausbau der Antriebswelle aus der Schwinge gehe ich so vor:

    - Hinterachsumlenkung ausbauen

    - das Wellenende, das aus der Schwinge ragt fest mit einer Gripzange greifen und durch festen Hammerschlag auf die Zange herausziehen. So kann man auch die Wellenverzahnungen staburagsen, ohne die Schwinge auszubauen wenn man das zwischendurch mal machen will. Den Endantrieb dabei horizontal halten und es mit der Zangenspannung nicht übertreiben um die Welle nicht oval zu drücken. Wiedereinbau ebenfalls nur in horizontalem Zustand mit Gummihammerschlag.


    Hier die 3. Frage:

    - In der Schwinge steht etwas Getriebeöl vom Umlenkgehäuse (das obere Ende der Schwinge und der Endantrieb am Getriebe sind trocken). Gehört das so, oder muss der WeDi an der Eingangswelle des Umlenkgetriebes auch neu? Wie geht der raus? Spezialwerkzeug nötig für die Innenmutter mit den 2 Schlitzen?


    Wenn alles gelöst ist, das Getriebe (wiegt geschätzt etwa 10 kg) GERADE nach hinten wegziehen. Eine 2. Person ist hilfreich, um die Kupplungsdruckstange mit herauszuziehen, die klemmt etwas in der Kupplung fest und man muss das Getriebe sonst so weit gerade führen, bis die Stange draussen ist, sonst verbiegt man sie.

    Ausbau der Sau (hier schon viel besprochen, aber selten problemlos):

    Bei ausgebautem Getriebe und ausgezogener Kupplungsdruckstange das Getriebe mit der Schwingenseite nach oben auf die Werkbank legen. Die Wellendichtring hat aussen einen Blechring der in der Passung des Getriebes sehr fest sitzt, das ist es was die Probleme beim Ausbau verursacht. Da er ein einem Sackloch sitzt, also nicht nur aussen, sondern auch an der vom Betrachter abgewandten Seite aufliegt, kann man nicht gut dahinter greifen. Ich habe mit einem sehr spitzen und gehärteten "Piekser" (Reissnadel oder ganz scharfkantiger Schraubendreher geht vielleicht auch) den äusseren Blechring an etwa 10 Stellen rundum nach innen geschlagen, dabei schräg in Richtung des Durchgangslochs ansetzen, um nicht die Dichtfläche zu beschädigen. Nun mit einem GANZ KLEINEN Haken den Dichtring herausziehen. Ich verwende dabei ein Zahnarztwerkzeug, das die Zahnärzte zum Kariesauskrokeln verwenden. Sehr praktisch als Dichtringentferner, polierte Oberfläche, sehr fester Stahl trotz des geringen Durchmessers. Unbedingt sehr sauber arbeiten, sonst fällt Dreck und Stückchen des Dichtrings ins offene Getriebehauptwellenlager.

    Viel Spass beim Nachmachen. Ich freue mich auf die Klärung der offenen Fragen, damit ich weiss, welche Dichtringe und Kleinteile ich bestellen muss.

    Grüsse aus dem Berliner Speckgürtel

    vom Tom

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  • Passen die Kupplungsdruckstangen anderer Modelle, so das der Ausbau nach hinten für die Zukunft ins Visier genommen werden kann?

    Nein die Stange der 3/3 hat am Ende einen Absatz die anderen einen Konus d.h. sie verjüngen sich nur und würden quasi durchfallen.

    (Gummi) der nicht durch das Loch am Getriebe passt

    Doch

    oder sich im Betrieb zusammendrückt. Wie macht Ihr denn das?

    1) Das wird nix.

    2) Bowdenzug nach oben heraus ziehen.

    um die Welle nicht oval zu drücken

    Schaffst du nicht

    Spezialwerkzeug nötig für die Innenmutter mit den 2 Schlitzen?

    Nicht nur dafür ;)

    Wenn es nicht sehr viel ist, lass es lieber so.


    Gruß Micha

    In der Regel fahre ich mit der K weiter weg, als ich zurück schieben möchte. ;)

  • N. m. W. hat noch niemand hier im Forum eine Druckstande der K100 in eine K75 implantiert.

    Ich - bei meiner ein klein bisschen umgebauten K75S, zusammen mit einem Getriebe einer 16V. Funktionstest steht aber noch aus - bis jetzt habe ich nur alles sauber wieder zusammengebaut.

    Dominik ZH

    K1300GT (ZW03566, 8.09) / K1100S (ex RS) (0199457, 4.94) / K100RS 16V (0203406, 4.91) / K75S (0213722, 4.94)

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