Wenn die Schaltklaue einer Vorgelegewelle in das Zahnrad einer Getriebewelle eingreift, und die Eine eine andere Drehzahl hat als die Andere, dann wird das über die folgenden kinematischen Elemente und deren Spiel aufgefangen bis das Spiel ausgeschöpft ist.
Das ist das Geräusch, des schlagartig ausgenutzten Lastwechselspiels welches wir als "Krachen" wahrnehmen.
Bis dahin ist das alles nur Akustik.
Kommt jedoch noch der Faktor "Kraft" zum Drehzahlunterschied, so können Lager Schaden nehmen.
Je schlechter die Kupplung trennt, desto mehr Kraft kommt hinzu.
Fahrer der letzten K 1200 kennen das vielleicht anhand eines kaputten Endantriebs, dem schwächsten Glied in der Kette.
Um den Endantrieb besser von harten Spitzen zu entkoppeln gab es ab der K 1300 den Kardan mit Dämpfer (kein Komfort-Thema!).
An dieser Stelle würde ich dickeres Öl (20Wxx) zurückstellen, da die Kupplung dann kalt tendenziell noch schlechter trennt als mit dünnerem Öl (5Wxx).
Dies ist aber nur meine These.
Wer nun das alles mal mit der Dimensionierung der kinematischen Kette der K 1600 vergleicht, sieht bald, dass alles deutlich massiver ausgeführt ist.
Die K 1600 hat quasi ein "LKW-Getriebe" und einen größeren und deutlich massiveren Endantrieb.
Es wäre mir ad hoc kein Fall aus einem Forum bekannt, wo ein Getriebe oder Endantrieb einer K 1600 ausgefallen wäre.
Die gebrauchten Ersatzteile werden in der Bucht im Gegensatz zu den beiden Vorgängermodellen fast verschenkt, weil sie niemand braucht.
Nach rund 300.000 km Nasskupplung empfehle ich grundsätzlich nicht am Öl zu sparen und auf Konformität zu den Werksanforderungen (auch Intervalle) zu achten.
Öl und Ölwechselintervalle sind mit weitem Abstand der wichtigste Garant für ein langes und störungsfreies Leben des Antriebs.
Seit der K 1200 ´06 habe ich mir angewöhnt immer einen Gang drin zu haben. So muss ich keinen Gang einlegen und kann dadurch die härtesten Knaller vermeiden.
Wer nun vorbringt, dass die lauten Gangwechsel besonders bei BMW ausgeprägt, quasi ein Alleinstellungsmerkmal und der Preisklasse absolut unwürdig sind, der möge einmal über den Tellerrand schauen. Vergleichbare Fahrzeuge mit gleicher Technologie krachen auch gleich. Und wer einmal eine Harley für 50.000 € oder mehr gefahren hat, könnte auch glauben, dass das Krachen sich mit dem Preis steigert. Aber vielleicht ist es ja in dieser Liga schon wieder ein Image-Merkmal, welches nicht fehlen darf.
Dennoch gelingt es mir zwischenzeitlich unter Verwendung des Schaltassistenten im Schub oder etwas Gefühl ohne Schub das "Schaltgeräusch" zu reduzieren und zunehmend zu vermeiden. Mit zunehmender Laufleistung und Übung wird das immer besser. Meist liegt der Zeitpunkt für einen komfortablen Schaltvorgang sogar unterhalb von 2.000 U/min.
Ich gebe zu, dass die K 1600 aus Bj 2013 mit dem langen Lastwechselspiel und ohne Schaltassistent hier keine idealen Voraussetzungen bietet.
Also halt die Ohren steif.
Das wird schon.