Ich wünsche allen, die auf Laut stehen, dass sie sich in einer ruhigen Gegend ein Haus kaufen und -ebenso wie ich- sonntags die Flucht ergreifen, weil die Brülltüten-Fahrer/Auspuffklappen-Fahrer (und ich meine NICHT Klang!) meinen, sie könnten sich nach eigenem Gusto rücksichtslos auf den Straßen austoben!
Rücksichtnahme anderen Bürgern gegenüber hat nichts mit Spießertum oder Alter zu tun, sondern haben etwas mit Anstand zu tun!
Wie Flagg, habe ich manchmal die Faust in der Tasche und beiße die Zähne zusammen. Ich könnte jedem dieser Typen den Schlüssel abnehmen und in den nächstbesten Gulli werfen! Habe ich schon mal getan, die Wirkung war verblüffend!
...Das kann ich sogar sehr gut nachvollziehen, Tatjana! Ist aber auch alles nur ein Symptom für die leider um sich greifende Einstellung "Wenn jeder nur an sich denkt, ist an alle gedacht!" Ähnlich geht´s mir zum Beispiel als Nachbar eines Gastronomiebetriebs, der sich beim Hauskauf vor 30 Jahren als ruhige Dorfkneipe darstellte, im Laufe der Jahre allerdings zum Eventtempel mutierte, der es mir im Sommenhalbjahr quasi verunmöglicht, den vorderen Teil meines Grundstückes zu nutzen oder auch nur ein Fenster zu öffnen. In den hinteren Teil ausweichen ist auch nicht, weil sich dort der Nachbar regelmäßig mit seiner tragbaren Musikmaschine austobt und teilweise sogar 2mal täglich den Rasen mäht. (Erstmähung auf 40, dann Zweitmähung auf 25mm....;-)Was ich damit sagen will: Die Zeiten haben sich geändert: ebensowenig wie es früher störte, wenn jemand im garten mal sein Kofferradio hat laufen lassen, so nervig ist es heute, wenn einen die Ghettoblaster als allen Richtungen mit Mainstream-Musikmüll beschallen. Und ebenso wenig wie es früher gestört hat, wenn mal e i n Motorradfahrer mit Hosketüte durchs Dorf fuhr, so sehr nervt es heute, wenn allein aufgrund der schieren Anzahl der "Biker" der Krach überhaupt nicht mehr aufhört!
So sehr es uns missfallen mag: die Zeiten, in denen sich jeder hemmungslos ausleben konnte, ohne der Allgemeinheit damit über Gebühr auf den Sack zu gehen, sind unwiderruflich vorbei und an einem Umdenken in Richtung Rücksichtnahme geht kein Weg vorbei. Dass Streckensperrungen an dem Problem als solchem nichts ändern, steht auf einem ganz anderen Blatt und den Befürwortern einer "harten Linie" sei zweierlei gesagt:
1. möge man bedenken, dass man auch mal jung war und sein damaliges Handeln unter diesem Aspekt betrachten
2. hat man mir damals in meiner Ausbildung als Polizist eines mit auf den Weg gegeben: Völlige Sicherheit ist möglich, aber nur um den Preis der völligen Unfreiheit.
Das könnte man durchaus auch auf den Ordnungswidrigkeitenbereich übertragen und uns die Frage stellen: wollen wir das? Überall und in aller Konsequenz und für alle Delikte?
Ich nicht!
Ich freu´ mich allerdings manchmal, schon so alt zu sein und noch die Zeiten z.B. mit leeren Strassen noch erlebt zu haben....
In diesem Sinne
Schöne Pfingschten und vielleicht auch das eine oder andere Tourchen, ohne allzu viele damit zu stören!
Gruß Gerhard