Moin,
ich bin hier gerade ein wenig verunsichert, ob der Vorgehensweise beim nun hoffentlich tatsächlich erfolgenden Zusammenbaus meines Motors (4V).
Nachdem die Teile bei mir schon ein paar Jahre rumliegen wollte ich vor einigen Monaten den Motor wieder zusammensetzen, den Zylinderkopf hatte ich überholen lassen, neue Kolbenringe und Pleuellager usw. hatte ich auch schon vor (mehr als) geraumer Zeit beim Bonner gekauft, dessen Werkstatt zu meinem Glück nur einen Ort weiter ist. Beim Vorbereiten hatte ich dann gesehen, dass im zweiten Zylinder eine recht tiefe Riefe war (Michael, dem ich den Motor zeigte, meinte es könnte ein Wasserschaden sein). Ich habe mir daraufhin einen "neuen" Rumpfmotor besorgt und stehe nun u.a. vor der Frage, welche Teile ich von welchem Motor verwenden sollte / könnte. Von den jeweiligen Laufleistung weiss ich nichts, außer, dass der Ersatzmotor irgendwas unter 100T gelaufen sein soll. Rein optisch sieht mein alter Motor eine Ecke besser aus. Die Kolben meines ursprünglichen Motors hatte ich vom Betrieb, der auch den Zylinderkopf überholt hatte, reinigen lassen, neue Pleuelschrauben wurden eingepresst. Einer dieser Kolben sieht allerdings etwas unschön aus, es ist der aus dem Zylinder mit der Riefe. Unten ein Foto dazu. Im Grunde würde ich den gern ersetzten, und frage mich ob es dann nicht besser wäre alle vier aus dem "neuen" Motor zu nehmen oder nur diesen einen. Würde dann aber bedeuten, dass ich um nicht nochmal neue Pleuelschrauben kaufen zu müssen, alle Schrauben aus- und wieder einpressen lassen müsste. Tut denen oder den Pleueln, die ich dann ins Regal legen würde, die Hin-und Herpresserei gut? Oder wäre es problemos OK die Pleuel zu belassen und nur die Kolben zu wechseln? Dass dann neue Sicherungsringe verbaut werden müssen ist mir bekannt.
Das Flankenspiel habe ich vorhin bei allen Kolben "vermessen", eine 5/100 Lehre passte nirgends rein.
Muss bei neuen Kolbenringen tatsächlich das Stoßspiel vermessen werden? Kann das zu eng sein? Ich hatte gestern im Netz ein paar Seiten gesehen, auf denen mit Schleifstein ein zu enges Spiel korrigiert wurde, das scheint mir aber grundsätzlich erst mal recht riskant, oder?
In beiden Motoren waren gelbe Lagerschalen Stufe 0 eingebaut, neue gleicher Größe habe ich hier liegen. Ich bin nun davon ausgegangen, dass ich diese also im Prinzip mit den "alten" Kolben im "neuen" Motor erstmal problemlos einbauen könnte. Da ich aber keine Ahnung habe, ob und wenn in wie weit Verschleiß an der Kurbelwelle vorhanden sein kann, habe ich mir Plastigagefaden besorgt. Stehe dabei aber wieder vor einem neuen Problem, zumindest, wenn ich die Kolben / Pleuel mit den neuen Schrauben einbauen möchte. Laut Handbuch werden die Muttern beim Messen mit dem endgültigen Anzugsmoment angezogen, das hieße dann ja aber wohl auch, dass ich danach gleich wieder neue Schrauben bräuchte. Könnte man das mit relativer Genauigkeit auch messen, wenn man das Anzugsmoment nicht bis zum Anschlag bringt? Oder könnte ich davon ausgehen, dass die Pleuelaugen stets identisch sind und daher unabhängig vom späteren Einbau die Kolben / Pleuel meines Ersatzmotors, in denen die alten Schrauben noch drin sind, zum Ausmessen verwenden? Wohl eher nicht, oder?
Kann jemand anhand der Bilder der Pleuellager unten grob abschätzen, welche Laufleistung die Motoren etwa haben? Mal vorausgesetzt es sind noch die ersten Lager.
Falls mich hier jemand etwas erhellen kann wäre ich dankbar.
Mir ist aber auch schon klar, dass Leute mit mehr Expertise als ich sie habe über meine Fragen mit dem Kopf schütteln mögen. Ebenso, dass das ganze Vorhaben unter wirtschaftlichen Aspekten sowieso kompletter Blödsinn war / ist
Beinahe vergessen, eines (oder die anderen 3?) der Pleuel des Ersatzmotors ist zumindest von der Beschriftung her verdreht im Kolben eingebaut, ist das egal?
Vielen Grüße
Thorsten
IMG_8970.jpg
Kolben, den ich ersetzen würde
IMG_8976.jpg
Lager aus dem ersten Motor
IMG_8971.jpg
Lager aus dem ersten Motor
IMG_8974.jpg
Ersatz Motor
IMG_8973.jpg
Ersatzmotor