Beiträge von Mr. Spock

    Ich schon, wenn ich für das gleiche Zeugs (biochem. Qualität und ACS-Qualität sind beide ca. 99 % Reinheit, was hier üppig ausreicht) auch weniger bezahlen kann.
    Wenn ich also 24,40 € statt 111 € zahle, habe ich 86,60 € übrig, die ich in Form von Sprit in den Tank laufen lassen kann. Derzeit sind das ca. 56 Liter Super, sprich eine nette Mopped-Tour von rund 1000 km. Ist doch schon was. Da diskutiere ich gern mal. :)


    Klar suche auch ich nicht stundenlang rum, nur um ein paar wenige Euro-fuffzig für die gesamte Packung zu "sparen", aber mal im Ernst: selbst wenn's billig klingt, zahle ich ungern mehr als das 4fache, wenn's - wie hier beim selben Anbieter - auch günstiger geht.


    Gruß
    Dirk

    Bei Helmut geht es ja nicht um "Reaktivireung " von TOTEN Batterien, eher um Vorbeugung!

    Das war auch nur als Beispiel gemeint, was einer als "zugkräftiges Werbeargument" für einen freudig-schwungvollen EDTA-Handel gebrauchen könnte... ;)


    Aber als Vorbeugung - in Maßen, nicht in Massen, angewandt, durchaus diskutabel.


    Würde mich dennoch mal interessieren, was Helmut für das 500 g-Säckchen EDTA gelöhnt hat.
    In einem der Links von David wird auf einen Naturprodukteshop verwiesen, der hat EDTA unterschiedlicher Qualität und Herkunft im Angebot. Allerdings muss es für die Batterie ganz gewiss keine Reinheit ">99 %, für die Biochemie" mit 111 Euro für 250 g sein. Die ACS-Qualität mit 24,40 Euro für 250 g tuts auch. Das ist ein Preis, den auch der Chemikalienlieferant unseres Instituts trotz Rabatt kaum unterbietet.


    Gruß
    Dirk

    Ich bin immer etwas reserviert, wenn irgeneiner Chemikalie das Attribut "Wundermittel" verpasst wird.
    Viel zu oft wird der überzogene Erwartungseffekt, der dann gerade bei Chemie-Laien eintritt, gnadenlos zur Profitmacherei ausgenutzt.
    EDTA ist in jedem Vollwaschmittel drin: eine sehr billige Industriechemikalie (aber bitte jetzt nicht die Batterie mit Persil auffüllen, gell!)
    Falls also irgendwo jemand EDTA als Allheilmittel für tote Batterien anpreist und viele Euronen für wenige Gramm verlangt, ist das nix als Beutelschneiderei.


    David ZG: warum sind das "ganz verschiedene Meinungen"? Beide Links empfehlen das EDTA, um lahmgewordene Batterien wieder etwas zu beleben.
    Der dritte Link allerdings erwähnt das EDTA gar nicht als Zusatz für Batterien, sondern wird nur in der Analytik als Komplexbildner verwendet, um das Bleisulfat quantitativ durch Titration bestimmen zu können. Das hat mit einer Auffrischung der Batterie gar nichts zu tun.


    Grundsätzlich ist gegen den EDTA-Zusatz nichts einzuwenden. EDTA bringt ausgefälltes Bleisulfat, das sich auf den Bleiplatten absetzt und deren Oberflächer belegt, teilweise wieder in der Batterieflüssigkeit in Lösung.


    Wie immer sollte man es nicht übertreiben: der oft gehörte Spruch "Viel hilft viel" gilt hier sicher nicht. EDTA hat nämlich neben der komplexierenden (chelatisierenden) Wirkung auf Metall-Ionen auch noch eine Säure-Base-Pufferwirkung. Ab einer gewissen Konzentration wird es die Stärke der Batteriesäure beeinflussen, was vermutlich die Kapazität, oder den Kälteprüfstrom (oder beides) nachteilig verändern wird.


    Gruß
    Dirk

    Kraftstofffilter (nicht der Grobfilter im Tank, sondern der in der Kraftstoffleitung hängt)

    Wenn man schon mal an dem Tankgeraffel dran ist, würde ich den Grobfilter (Vorfilter) unter der Pumpe auch gleich mal in Augenschein nehmen.
    Ich hab das vor ein paar Wochen auch mal gemacht und festgestellt, dass der Vorfilter ein kleines Loch hatte. Aus der Pumpe sind dann natürlich auch ein paar bräunlich-schwarze Krümel rausgekommen.
    Man muss nur aufpassen, dass man das feine Filtergewebe nicht beim Ausbau der Pumpe an der Halterung entlangschrappt und aufreißt...


    Gruß
    Dirk

    Danke erst mal an alle, die sich hier so rege mit Vorschlägen und Anregungen beteiligt haben.

    bei Arbeiten mit Epoxy bitte das hochallergene Potenzial beachten, da kann schon einmalige Exposition der ungeschützten Haut für eine lebenslange Kontaktallergie ausreichen.

    Diejenigen, die mal den einen oder anderen Beitrag von mir gelesen haben, wissen sicher, dass ich von Beruf Chemiker bin.
    Nicht, dass ich die Gefahren von 2-K-Epoxidklebern verharmlosen will, aber da bietet mein täglicher Job wesentlich heftigere "Klöpse" in Sachen Gefahrstoff.
    Also keine Bange, ich weiß, was ich tue, und bin auch wegen der absoluten Sauberkeitspflicht bei meinem Job sicher, dass mir auch hier kein Tröpfchen an die falsche Stelle gelangt.
    Handschuhe, gute Ablüftung, etc. ist für mich bei sowas ohnehin Pflicht.
    Aber ganz generell hast du selbstverständlich Recht: man kann auf die versteckten Gefahren bei solchen Produkten nicht eindringlich genug hinweisen...


    Ich werd's also mal zunächst mit Kleben versuchen. Wenn's feddich ist, poste ich hier mal ein paar Bildchen, kann aber noch ein paar Tage dauern, bis ich dazu komme.


    Gruß
    Dirk

    Super Idee! Vielen Dank für die Anregung. :thumpup:


    Epoxy und Glasfasergewebe hab ich da!
    Die Oberfläche des Motronic-Gehäuses an der Klebestelle gründlich säubern und entfetten ist klar, aber sollte ich das Metall da auch etwas aufrauhen?

    Hi an alle!


    Gerade beim Batteriewechsel aufgefallen. Ist wahrscheinlich nicht kritisch, stört mich aber dennoch:


    motronic_befestigung.jpg


    Hat jemand eine Idee, wie man das reparieren könnte, ohne sich ein neues Motronic-Gehäuse besorgen zu müssen?
    Möchte auch verhindern, dass durch Vibration die anderen beiden Befestigungen auch noch brechen...


    Hab's versucht, mit Spucke zu kleben, hält aber nicht... ;)8|:ups:


    Viele Grüße
    Dirk

    Auf Grund dieser Erfahrungen behaupte ich, dass das Mittel wirkt.

    Dazu würde ich mich nicht hinreißen lassen. Bestenfalls: "...vermute ich, dass das Mittel wirkt." Behauptungen schreien ja gern mal nach Beweisen... :S


    Aber mal verwundert nachgefragt:
    Wieso lässt man eigentlich so'n armes Mopped solange rumgammeln, bis der Sprit im Tank stinkt? :shock:
    Oder anders gefragt: wo hast du getankt? <X
    Wenn das so eine üble Suppe war, die den Tank anfrisst, dann KANN das Zusatzmittel ja nur eine Verbesserung bewirken. ;)


    Gruß
    Dirk

    Aber wer ist denn jetzt in der Lage den konkreten Beweis anzutreten, dass die spezifische Formulierung dieser (oder ähnlicher) Additive nicht doch eine positive Wirkung zeitigt?

    Rein technisch gesehen, wäre ich schon dazu in der Lage, die passende Laborausrüstung vorausgesetzt. Aber wenn man das wissenschaftlich "nagelfest" beweisen will, muss man sowohl seine Testmethode, als auch die Ergebnisse
    a) verifizieren (die Richtigkeit der Methode überprüfen)
    b) falsifizieren (überprüfen, ob Ergebnisse, die nicht der Ertwartung entsprechen, auf Mess- oder Methodenfehlern beruhen, oder nicht)
    c) validieren (ihre Aussagekraft ermitteln, evtl. systematische/apparative Abweichungen ermitteln)
    d) durch statistische Methoden untermauern, also möglichst oft wiederholen, um Messausreißer zu eliminieren, tendenziöse Abweichungen zu erkennen etc.
    das ist aufwändig, zeitraubend und ziemlich teuer, wie Matthias C. schon ganz richtig sagte.


    Erliege auch bitte nicht der Meinung, man könne (bei derartigen Produkten) mit einer geheimnisvollen "Formulierung" (ja, das Wort klingt schon verheißungsvoll in den Ohren des interessierten Laien) irgendwelche Wunder bewirken. Das sind schlicht Mischungen. In dem meisten Fällen erreicht man aber leider durch Änderungen der Zusammensetzung keine wirklich drastischen Spitzenergebnisse, sondern bloß die Annäherung an irgend ein kleines Optimum, wobei auch hier wieder der wirtschaftliche Aspekt eine Rolle spielt. Ist die Chemikalie, mit der man noch einen kleinen Tick bessere Ergebnisse kriegen könnte, zu teuer, muss man abwägen, und lässt es dann eben, wenn sich's nicht rechnet.
    Wir reden hier auch nicht davon, mit chemischen Reaktionen etwas zu erreichen (da spielt die exakte Zusammensetzung schon eher eine Rolle), sondern von Ausnutzung physikalischer Effekte, wie Löslichkeit und Polarität. Die machen üblicherweise keine sensationellen "Sprünge", wenn man gerade mal ein paar Gehalts-% einer Zutat ändert.


    "...überzeugt" davon, dass andere Hersteller kaum andere Inhaltsstoffe verwenden, bin ich deshalb, weil es kaum vorstellbar ist, dass einer sozusagen den "Stein der Weisen" entdeckt hat, einen super-wirksamen Inhaltsstoff verwendet und somit auf die Inhaltsstoffe der Konkurrenzprodukte verzichten könnte.
    Das passiert bestenfalls bei der Entwicklung extrem hochpreisiger Wirkstoffe, z. B. im Pharmabereich. Da hat man aber auch die Möglichkeit, das Produkt trotz hoher Entwicklungskosten, teurer Patentverfahren, klinischer Testphasen etc. doch noch gewinnbringend zu vermarkten.
    Im Segment Kfz-Pflegemittel ist das kaum möglich. Dazu kommt, dass das Ganze, wie schon angedeutet, "verkehrsfähig" sein muss, man kann also nicht jede beliebige Chemikalie reinpacken, auch wenn sie vielleicht tatsächlich wirkungsvoll ist. Oft hat man da das Pech, dass das Zeug giftig oder krebserregend ist, den Bestimmungen des Betäubungsmittelgesetztes unterliegt, oder sonstige Nachteile hat. Das engt die Möglichkeiten schon ziemlich ein.
    Der Hauptgrund wird aber die Gewinnerwartung sein. Wenn man Gewinne erzielen will, darf man eben keine hochpreisigen Spezialchemikalien verwenden, bei denen man vielleicht auch noch von der Zulieferung eines einzelnen Herstellers abhängt. Also sind wir wieder bei "Alltagschemikalien", zumindest für die wesentlichen Bestandteile.


    Verd...., schon wieder eine reichlich ausführliche Antwort mit Fakten geworden. ( Matthias C.: bitte nicht hauen, duck...und wech) ;)


    Gruß
    Dirk

    UV-Strahlung ist im Übermass auch schädlich für die Haut. Andererseits kann man damit auch prima Keime im Trinkwasser abtöten...

    Klar kann man es so darstellen, als sei die Wirkung mal was Schlechtes, mal was Gutes. Oft ist es ja auch genau das Ziel, diese Sichtweise vorherrschen zu lassen.
    Das ist aber eine standpunktabhängige, und wunschbezogene Bewertung.
    Wenn ich das UV-Beispiel aber nüchtern mit "wissenschaftlichem Auge" betrachte (ohne Werturteil), passiert beide Male objektiv dasselbe: biologisches Material wird von UV-Strahlung geschädigt. Im einen Falle die Haut, im anderen die Mikroorganismen. Ob's "gut" ist: frag' doch mal das Bakterium. :D:


    Paracelsus hatte übrigens tatsächlich recht, hat aber damals nur einen Teil der Tatsachen erfasst. Langzeitfolgen waren in seiner Schlussfolgerung noch nicht eingeschlossen, sondern nur die sofortige "Akutwirkung". Auch auf die Gefahr hin, wieder als Klugsch**ss*r dazustehen: ich bin seit über 20 Jahren Sicherheitsbeauftragter in der Chemie...und mit Wirkungsweisen von Chemikalien (nicht nur auf Organismen) recht gut vertraut.


    Wenn ich hier etwas zu irgendwelchen Chemikalien sage, dann nicht mit dem Hintergrund, einen Beweis antreten zu wollen (das überlasse ich getrost den Prüfingenieuren, die können das besser), sondern weil ich täglich mit dem Zeug arbeite, die Wirkungsweisen aus eigener Erfahrung kenne und auch abschätzen kann.
    Ich stehe eben auf dem Standpunkt: die selbstberuhigende Aussage "wird schon nichts passieren", oder "wird schon gutgehen" unter Beiseitewischen von gewissen warnenden Anzeichen ist ein verdammt schlechter Ratgeber - nicht nur im Umgang mit Chemikalien.


    Gruß
    Dirk

    Ach so, naja, ich weiß, ich neige manchmal zu langwierigen Erklärungen. Bin aber meist selbst nicht zufrieden, wenn ich nur kurz was hinschreibsele, was vielleicht nicht genauso verstanden werden könnte, wie ich es meine...


    Außerdem glaube ich, dass ein paar Fakten dem einen oder anderen vllt. willkommen sind. Macht es halt einfacher, als sich alles per Google zusammenzusuchen, wo man eh nicht immer weiß, ob das Hand und Fuß hat. Und gelegentlich kann ich auch ein paar Infos beitragen, an die andere hier nicht so direkt rankommen, aus Fachjournalen z. B.


    Profitol... :hyene:

    Ob das Mittel die Gummiteile tatsächlich "plattmacht", will ich nicht unbedingt behaupten, dafür sind heutzutage die Gummimischungen für spezielle Anwendungen wie z. B. druck- und UV-stabile Benzinschläuche einfach zu komplex. Das hatte auch Matthias C. in einem anderen Thread schon mal angedeutet. Zudem gibt es auch Bauteile (ich weiß jetzt nicht, ob das auch auf relevante Teile der K zutrifft), die aus mehreren Materialien bestehen, also Kompositmaterialien. Da wird das Ganze noch komplizierter, wenn ein Bestandteil resistent, ein anderer aber empfindlich gegen ein Lösungsmittel oder eine Chemikalie ist.


    Benzinschläuche sind typischerweise Copolymere aus Acrylnitril und Butadien, AB-Kautschuk oder englisch NBR (nitrile butadiene rubber) genannt. Das ist aber nur die Basis, denn hier gibt es für den Elastomerchemiker noch viel Spielraum für Modifikationen, wie z. B. der Polymerisationsgrad (mittlere Kettenlänge der Polymermoleküle), oder das Verhältnis Acrylnitril zu Butadien. Bei mehr Acrylnitril wird das Material zwar beständiger gegen Benzin, aber weniger kälteflexibel (und umgekehrt). Dann kann man auch noch Weichmacher zusetzen, um die Flexibilität zu erhöhen, die haben aber den Nachteil, dass sie nur physikalisch mit dem Kautschuk vermischt, aber nicht chemisch gebunden sind, was zur Folge hat, dass sie von Benzin oder Lösungsmitteln langsam aus dem Gummi rausgewaschen werden. Und noch viele weitere Parameter, mit denen man die Materialeigenschaften beeinflussen kann.
    Wer's noch genauer wissen will: siehe zum Einstieg z. B. den Wikipedia-Artikel Acryl-Butadien-Kautschuk.
    Besonders der dritte Satz unter dem Abschnitt "Chemische Stabilität" gibt mir zu denken. Mit aromatischen Kohlenwasserstoffen und polaren Lösungsmitteln fängt AB-Kautschuk an zu quellen. Das weiter oben von mir erwähnte Xylol ist ein aromatischer Kohlenwasserstoff und Isopropanol ist ein polares Lösungsmittel...beide gehören zu den Hauptbestandteilen von FLC.
    Ja, OK, das Mittel wird ja nicht pur auf die Gummiteile geschmiert, aber auch in der Verdünnung mit Benzin ist der Kontakt gegeben, und "steter Tropfen...quillt den Schlauch", oder so ähnlich. ;)


    Aber auch wenn die Inhaltsstoffe und Mischungen heutiger Zusatzmittel den üblichen Materialien in "zeitgenössischen" Fahrzeugen einigermaßen angepasst sind, ob die einer K im Originalzustand guttun, ist eben die Frage.
    Das Versuchskarnickel dafür möchte ich jedenfalls nicht sein...


    Das ist so, als würdest du ein unverändertes Fahrzeug aus den 50ern mit heutigem Sprit fahren, oder umgekehrt: verbleite Brühe von damals in einem modernen Motor verbrennen. Manchmal geht's vielleicht gut, manchmal eben nicht. Nicht umsonst raten ja viele Autohersteller davon ab, Oldtimer aus ihrer früheren Produktion mit Super E10 zu betanken. Nicht, weil der Motor damit nicht liefe, sondern weil einige damals verwendete Kunststoffe und Gummiteile vom erhöhten Ethanolgehalt angegriffen werden.
    Das nennt man dann wohl Generationenkonflikt. ;(


    Gruß
    Dirk

    Das genau meinte ich: würde evtl. auch ohne klappen (kann ich bestätigen!).
    Aber "ohne" haben die Hersteller eben leider auch keinen Umsatz... :cry::heul:
    Meine Beruhigung liegt dann eben darin, dass ich kein sauer verdientes Geld.....Fenster......schmeißen....


    Ach ja: wenn du dann irgendwann mal alle Berge versetzt hast, gibt's dann in deiner Gegend keine schönen Strecken zum Biken mehr....? 8o;):mrgreen::hyene:


    Vielleicht sollte ich mit einer gewissen unschuldigen (aber nicht bös gemeinten) Häme :trost: hinzufügen, dass ich meine Bikes bisher eigentlich noch nie "in den Winterschlaf gelegt" habe....
    Gruß
    Dirk

    Von vielen angepriesenen Zusatzmittelchen halte ich nicht viel, spätestens, wenn ich mir die Liste der Inhaltsstoffe anschaue: alles billige Massenchemikalien, meist Lösungsmittel (z. B. bei FLC Fuel Line Cleaner, aber ich bin überzeugt, dass die Inhaltsstoffliste der Konkurrenzprodukte sich kaum unterscheidet).
    Das Zeug unterscheidet sich in der Hauptzusammensetzung nicht von einer Mischung aus Reinigungsbenzin (Kohlenwasserstoffe, n-Alkane, Isoalkane,...), Pinselreiniger (Xylol, aromatische Kohlenwasserstoffe), Desinfektionsmittel (2-Propanol) und Nagellackentferner (Aceton), und so weiter. Da ist die Verpackung wahrscheinlich teurer als der Inhalt. Und komm' mir bitte keiner mit dem Argument, da seien noch irgendwelche nicht genannten "magic ingredients" drin. Dann wird's wirklich Hokuspokus.
    Manche Inhaltsstoffe sind sogar mehrfach genannt, obwohl das nach der Kennzeichnungspflicht gar nicht nötig wäre: 2-Propanol, Isopropanol und Isopropylalkohol ist chemisch genau dasselbe.
    Apropos Isopropanol und Aceton: bei Gummi (Benzinschläuche!) führen diese Lösungsmittel nach längerer Einwirkung zur Versprödung. So was würde ich schon gar nicht den ganzen Winter über im Tank belassen, auch nicht im empfohlenen Verhältnis 200 : 1 (Benzin : FLC).


    Die TÜV-Zertifizierung besagt auch nur das, was drinsteht:
    Bei FLC ist Prüfgrundlage die DIN EN ISO 12937 - Prüfung des Wassergehalts in Mineralölprodukten nach der Karl-Fischer-Titrationsmethode (was aber noch nicht besagt, wie genau das Mittel vor dem Prüfverfahren angewendet wird und wie die gezogene Probe vorbehandelt wird).
    Natürlich können Inhaltsstoffe wie Isopropanol, Aceton und selbst Xylol Wasserspuren in Benzin binden, so dass das Prüfergebnis besser ausfällt. Das Wasser ist dann aber noch nicht weg, nur im Benzin verteilt statt in Tröpfchen auf dem Tankboden. Keiner der gelisteten Inhaltsstoffe ist aber in der Lage, Wasser irreversibel zu binden oder gar chemisch umzuwandeln.
    Und es wird auch nicht ausdrücklich untersucht, ob das Mittel irgendwelche Langzeitfolgen für Schläuche oder sonstige Gummi- und Plastikteile hat. Lediglich wird darauf geachtet, dass das Mittel nicht giftig oder gesundheitsschädlich ist, so dass es frei vermarktbar bleibt, und dass man daraus keine Bomben oder Drogen herstellen kann.


    Der Effekt für die Vermarktung ist oft auch die Weitergabe "guter Erfahrungen" der Anwender. Man kann halt selten einen unmittelbaren (wissenschaftlich aussagekräftigen) Vergleich anstellen, was passiert wäre, wenn man das Mittelchen weggelassen hätte.
    Und in Vorführungen - das weiß ich aus eigener Erfahrung - wird getrickst, was das Zeug hält. Die Möglichkeiten dazu sind so vielfältig, da merkt selbst jemand vom Fach kaum, wo der Haken ist.


    Das ist so ähnlich wie diese Dauerwerbesendungen im Verkaufs-TV, wo der staunenden Hausfrau, begleitet von einem ununterbrochenen Redeschwall, von Herrn NASA persönlich entwickelte Bratpfannen vorgeführt werden, mit denen man gleichzeitig Nägel einkloppen, den nervigen Nachbarn erschlagen, Elektrosmog abschirmen, UFO-Angriffe abwehren und - ach ja - Steaks braten kann, ohne dass die spezielle Pfannenbeschichtung, auf die es 10.000 Jahre Garantie gibt, beschädigt wird. :pfanne:


    Was mich eigentlich an vielen Zusatzmittelchen stört, egal für welche Anwendung im Kfz-Bereich, ist, dass ein Gemisch von Billiggrundstoffen überteuert vermarktet wird, so als sei es ein technologisch hochentwickeltes Spezialprodukt für exakt diese Anwendung, was aber der "Normal-Endverbraucher" in den meisten Fällen nicht beurteilen oder erkennen kann.


    Gruß
    Dirk

    Das mit den wasserbindenden Additiven habe ich noch nicht gehört oder gelesen, gibt es dazu eine zuverlässige Quelle? Ich konnte auf die Schnelle nichts finden.
    Die Additive im Benzin sollen hauptsächlich die Klopffestigkeit regeln, korrosions- bzw. oxidationshemmend wirken, sowie Vergaservereisungen und Ablagerungen in Einspritzsystemen verhindern. Ansonsten können, je nach Mineralölfirma, auch noch Farbstoffe und evtl. diverse "Leistungsadditive" drin sein, die über die Oktanzahl und Cetanzahl in die Verbrennung eingreifen sollen.
    Das einzige "Additiv", was etwas Wasser aufnehmen könnte, ist der Ethanolanteil (E5 oder E10). Da hier aber kein supertrockenes Ethanol zugesetzt wird, enthält Benzin auch selbst schon Wasser bis maximal zur Sättigung des Kohlenwasserstoff/Ethanol-Gemisches. Das ist zwar nicht viel, aber es kann auch nur geringfügig zusätzliches Wasser aufgenommen werden.


    Das Problem bei Wasserrestchen im Tank ist auch nicht nur die Korrosion des Tanks, sondern auch das Wachstum von irgenwelchen Schimmelpilzen und sonstigen Mikroorganismen in diesem Wasser. Dadurch bilden sich Ablagerungen, die sich beim normalen Nachtanken mit frischem Sprit auch nicht wieder rausschwemmen lassen. Besonders beim Diesel ist dieses Phänomen als "Dieselpest" bekannt. Diesel enthält kein Ethanol oder andere wassermischbare Additive, die das Wasser aufnehmen könnten.
    In Benzin ist dieser Effekt weniger bekannt, aber bei entsprechenden Wassermengen, die im Tank lange Zeit belassen werden, würde ich eine Schlammbildung - sei sie nun biologischer Herkunft oder einfach nur Dreck - nicht gänzlich ausschließen.


    Gruß
    Dirk

    Wahrscheinlich bin ich nicht nur zu ungeduldig, sondern auch zu pingelig: wenn ich mir schon diese Mühe mache, dann soll das Wasser auch vollständig raus sein. Und das ist kaum möglich, wenn noch Benzin im Tank drin ist. Und wenn du nur die Schwerkraft zum Pumpen benutzt, läuft das doch etwas lahm und erzeugt nicht genug "Sog", um Wassertropfen aus allen Ecken restlos rauszusaugen. Den Hauptanteil größerer Wassermengen kriegt man sicher weg, aber wie gesagt, will ich das dann auch weitgehend perfekt haben, wenn ich schon im Tank rumwurschtele...
    Übrigens war bei meiner "Methode" auch keine Chemie im Spiel. ;)


    Gruß
    Dirk