Zu tiefsten Ostzeiten wurde der Stollenteig zu Hause selber fertig gemacht mit allen Zutaten außer dem Mehl.
Das gab dann nur noch der Bäcker in seiner Bäckerei dazu. Da ja nicht nur für unsere Familie,sondern auch noch für Großeltern und Schwiegermütter der Teig gemacht werden musste, knetete mein Vater am Backtag dann um die 60 Pfund Teig in einer großen Waschschüssel. Mutter stand danebenum seinen Schweiß von der Stirn zu wischen, damit der nicht in den Teig tropfte.
Dann wurde der Teig warm eingepackt , auf den Holzschlitten gepackt, Auto hatten wir damals noch nicht, und bei der Bäckerei abgegeben. 5 Stunden später wurden die Stollen abgeholt und im Waschhaus eingelagert. Der Duft war einfach der Wahnsinn.
Nach der Aufteilung hatten wir dann für meine Eltern und uns 2 Söhne dann 30 4Pfünder. Die reichten dann fast bis Ostern.
Nach dem Tod meines Vaters wurde nur noch im kleinen Stil gebacken. Ich bereitete den Teig zu Hause vor und es kamen dann nur noch 15 4Pfünder für uns beide heraus. Das ist aber schon eine Weile her und heute machen wir das nicht mehr.
Heute haben wir einen guten Bäcker gefunden, wo man schmackhafte Stollen kaufen kann, allerdings 32 euro das Stück und ungezuckert.
gruss holm
PS: Frag lieber nicht, wie wir zu Ostzeiten, an die ganzen Zutaten für den Teig gekommen sind. Man war das ganze Jahr auf der Jagd danach.