Beiträge von Boxerteam

    Dazu schau mal auf die Literleistung, da hebt sich so eine RF doch sehr deutlich ab.. lassen wir den Hub und die daraus resultierenden Kolbengeschwindigkeiten mal ausser 8.

    Da liegt der Hase im Pfeffer ! Nicht Äpfel mit Birnen vergleichen !


    Der Ventiltrieb der K 100 4V ist für über 11000 U/min gut, nachgewiesen am Ventiltriebsprüfstand und an einem K75-Kurzbub 4(!)-Zylindermotor (53 mm Hub, leider nie in Serie gegangen).

    Mich würden das Gewicht und den Durchmesser der Suzuki-Tassenstößel interessieren. Sie wurden auch für etliche andere Suzuki-Modelle verwendet.

    Die Entscheidung für die 4V-Tassenstößel geschah nur aus reinen Platzgründen. Der geringe Zylinderabstand der K100, möglichst kleiner Ventilwinkel, Lage der Zylinderkopfschrauben etc., erzwang eine pragmatische Lösung, hat nichts mit „billiger“, „weniger Bauteile“, „Geräusch“ und welche weitere Mutmaßungen hier noch aufgeführt wurden zu tun. Uli S ist hierschon dicht an der Wahrheit.

    Zum Hintergrund:

    Die Ventilsteuerung soll wichtige Motoreigenschaften festlegen. Zum einen wünscht man sich ein hohes Drehmoment bei niederen Drehzahlen, sowie eine hohe Leistung. Hohes Drehmoment erfordert kurze Steuerzeiten, hohe Leistung große Ventilhübe bei längeren Steuerzeiten. Dies wird heute realisiert bei den modernen BMW-Motorradmotoren durch die Nockenumschaltung bei der R1250/R1300 bzw.

    K 1000 RR etc.

    Ohne diese Umschaltmöglichkeit (diese war damals vor 40 Jahren zwar auch schon angedacht aber nicht zuletzt aufgrund der nicht vorhandenen Elektronik / Sensorik als utopisch betrachtet).


    Also blieb nur der Kompromiß ==> hohe Ventilhübe bei moderaten (kurzen) Steuerzeiten.

    Dies führt aber zu hohen Ventlbeschleunigungen (schnelles Öffnen und Schließen). Dadurch steigt die Auswanderung der Kontaktlinie Nocke-Stößel und erzwingt eine möglichst großen nutzbarenTassenstößeldurchmesser, daher fiel die Entscheidung, auf obenliegende Shims zu verzichten, um die gesamte (durch den Bauraum begrenzte s.o.) Tassenstößelfläche zu nutzen.

    Die damals gemachten Erfahrungen führte schließlich auch dazu, daß die neueren Motorradmotoren Schlepphebel erhielten.

    So, die Erklärung ist nun doch etwas lang geworden, aber vielleicht erleuchtet sie den ein oder anderen geneigten Leser und führt zu mehr Verständnis für die damaligen Konstrukteure.

    Ja genau, die Anlaufscheibe ist Vespel 21 von Dupont. Dies ist ein gesinterter Polyimid-Kunststoff (PI), der für die US-Navy (Weltraumfahrt) entwickelt wurde. Höchst Druck- und Temperaturresistent. Nicht ganz billig, aber andere Werkstoffe (auch Keramik, gespritzte Polyimid) haben alle nicht funktioniert. Von Experimenten kann ich nur abraten.

    Auf die Lebensdauer des Antriebs dürfte der vorhandene Verschleiß des integrierten Reibungsdämpfers keinen Einfluss haben. Wenn das Rattern und Rasseln nicht stört, kann getrost weiter gefahren werden.

    Bei

    Was sind die Auswirkungen dieses Verschleißes? Wie macht er sich bemerkbar?

    Motor „rattert“ im Leerlauf und „knurrt“ beim Anfahren oder beim lastlosen Hochdrehen im leerlaufnahen Drehzahlbereich.

    Das Schnittbild entstammt aus unserem von BMW gehaltenen Patent EP 0 135 858 A2

    Hallo CarstenBK !

    Ich will dich ja in deinem Basteldrang nicht bremsen, aber bei dem geringsten Kontakt mit Bremsflüssigkei5 wird sich eine Orangenhaut bilden und der Lack wird abblättern. Hier sollte man soetwas verwenden (ohne Grundierung) :

    Bremsenlack, verschiedene Farben, 250 ml
    250° C (ab 150° C leichte Farbveränderung möglich)  +5° C bis +25° C 4-8 Bremssättel / Dose Nitroverdünnung (normal nicht notwendig) 30 Minuten 6-24…
    www.korrosionsschutz-depot.de

    4V Köpfe (empfehlenswert mit K1200 NW) passen nur mit entsprechender Peripherie an das K100-Gehäuse, also ZK-Haube, Kühlwasserstutzen, Ansaugstutzen, Drosselklappenanlage mit Poti, Luftfiltergehäuseoberteil. Hinzu kommt noch die gesamte Motronic (keine L-Jetronic sondern alpha-n gesteuerte digitale Motronic) mit entsprechendem Kabelbaum. Ein irrer Aufwand !

    Die Gummiansaugstutzen der 2V passen nicht auf die Flanschfläche des 4VZKs (andere Lage, Schraubabstände), da fängt das Übel an.

    Ich kenne diese Argumente zur Genüge !

    Meine Erfahrung mit BMW-Motoren:

    Bei kaltem Motoröl (Motorstart) wird die Einschaltschwelle von 0,2-0,5 bar (bei manchen Modellen auch darunter) bei einem Leck im Ölsystem immer überschritten, die Warnlampe geht aus, signalisiert damit „alles ok“. Wird die Drehzahl und die Last erhöht kommt bei einem Leck jedoch kein oder zuwenig Öl zu den Pleuellagern, diese halten das nicht lange durch.

    Also ist die mit dem Öldruckschalter verbundene Warnlampe nur ein Indikator, ob sich die Ölpumpe überhaupt dreht und erwas fördert, ein Leck im Ölsystem wird nicht rechtzeitig erkannt. Hierfür wäre ein Öldruckmanometer erforderlich.

    Bei den Laufleistungen über 100000 km würde ich auch die Kolbenringe verdächtigen, insbesondere, wenn dieser Ölverbrauch bei hohen Drehzahlen auftritt. Ein Wechsel der Kolbenringe ist halt eine heftige Schrauberei, am besten auch gleich die Pleuellager mit wechseln.

    Kettenkastendeckel dichtet man am Besten mit „Omnivisc 1050“. Wie’s ausschaut, hats der auch nötig. Omnivisc ist auch für alle Flüssigdichtungs-Anwendungen zu empfehlen. Gibts im Internet, wurde früher auch als BMW-Ersatzteil beim BMW-Händler vertrieben. Hätten wir gerne in der laufenden Serie verbaut, wurde aber aufgrund des Geruchs von der Montage in Berlin abgelehnt. Vielleicht war auch die 3-bond- Lobby zu mächtig.

    Mit Omnivisc bekomme ich auch chronisch sabbernde alte englische Motorräder dicht.

    Der Druckanstieg im Zylinder hat nicht viel mit der rechnerischen Verdichtung zu tun. Die ist übrigens :

    E = (Vh + Vk) / Vh = 1 + Vh / Vk

    wobei

    Vh = Hubvolumen pro Zylinder

    Vk = Brennraumvolumen


    Kompressionsdruck ist stark abhängig von den Steuerzeiten und der KW-Drehzahl. Bei höherer KW-drehzahl (bereits ab 200 u/min) werden im Einlasstrakt durch die Gasdynamik Aufladeeffekte erzielt, die in die Messung eingehen.

    Bei höherer Drehzahl hat das Gas auch weniger Zeit über Kolbenringe und Ventile zu entweichen.

    Die Messwerte sind wesentlich von der Drehzahl der Kurbelwelle abhängig, die vom Anlasser erzeugt wird. Eine vollgeladene Batterie führt zu höherer Anlassdrehzahl und damit zu deutlich höheren Kompressionswerten