Posts by Flagg

    Nachdem es lange Zeit aufgrund anderer Baustellen in Bezug auf den Motor still wurde folgt ein kleines Update.

    Bzw. eine "neue" Methode, damit ich die Dichtigkeit der eingeschliffenen Ventile ohne finale Montage (Schaftdichtung, Feder / Keile) beurteilen kann.

    Man nehme

    - eine Vakuumpumpe (meine Uralt-Pumpe, aus einem phys. Institut ausgemustert erzeugt einen Unterduck von- 0,8 KP/cm² )

    - Paar Silikonschläuche 5mm Innendurchmessser

    - Eine Unterdruckuhr

    - Laborstopfen passender Größe (aussen)

    - T-Stück für die Schläuche

    - etwas silikonfett zur Feinabdichtung des Stopfens


    069.jpg

    Hier Pumpe, Unterdruckuhr, Schläuche und der Stopfen.


    070.jpg

    Mit Daumen am Stopfen zugehalten erreiche ich eine Anzeige von ~ 60


    071.jpg

    Stopfen drauf, Pumpe an. Stopfen etwas mit Silikonfett eingerieben (feinabdichtung). Stopfen saugt sich schön fest.
    Bild zeigt einen fertig bestückten (inkl. Schaftdichtung) Einlasskanal.


    072.jpg

    Hier das Ergebnis. die "60" vom "Daumenverschluß" nahezu ereicht. Da muss ich wohl nochmal bei...
    Dieses Ergebnis sollte sich ohne montierte Schaftdichtung (weil dann daran vorbei durch die beiden Ventilschäfte Luft gesaugt wird) erwartbar sein.


    Ich denke, eine grundsätzliche Dichtigkeitskontrolle der frisch eingeschlissenen Ventile ist damit möglich, ohne das jedesmal bei einer doch eventuellen Undichtigkeit jedesmal eine Schaftdichtung geopfert wird und die "Montagearbeiten" von Federn, und Keilen erfolgen muß.


    Irgendwann gehts also dann auch an der Baustelle weiter.


    Bei einer kleinen Deutschlandtour vor einigen Wochen führte mich der Weg auch an Ansbach vorbei. Das ist da, wo die Firma Scheuerlein wohnt...
    Zack, machte das und Ein Satz Kolbenringe wechselten im Austausch gegen Bares den Besitzer...


    Jetzt ist aber erstmal wieder für einige Tage (Wochen) Schluß mit basteln, Montag gehts in die Augenklinik, Öl aus dem linken Auge darf endlich wieder raus...

    Nachtrag: Dichtigkeit der Ventile:


    Was ich bei meiner "Methode" die Dichtigkeit der Ventile zu prüfen vergessen habe zu erwähnen.

    Talkum. Brennraumseite wird bei den beiden zu prüfenden Ventilen mit Talkum eingestäubt.

    067.jpg

    Füllung des betreffenden Ein-/oder Auslasskanales mit Benzin oder Bremsenreiniger.

    Ist ein Ventil undicht:
    068.jpg

    Ist direkt klar erkennbar, welches der Ventile für Ungemach sorgt...
    068a.jpg


    Natürlich ist auch das hemdsärmelig, aber es funktioniert.

    By the Way: das hier gezeigte Auslassventil war dicht. Ich habe es für das Foto zur Demonstration von der Nockenwellenseite kurz "geprellt". um den Effekt zu verdeutlichen.

    Dennoch: ein leicht undichtes Ventil kannte ich an einem Einlassventil dieses Zylinders klar und leicht identifizieren.

    Sodele - ich habe nochmals nachgemessen.

    Ich bin zwar etwas von den vonm Heinz favorisierten Werten entfernt, aber tief drin innerhalb der Toleranzen für die Ventilsitzbreite.

    Nachdem ich alle Dichtflächen von Zylinder 1 sowohl an den Ventilsitzen als auch an den Ventilen selber mit der Lupe nochmalig begutachtet habe und nichts ungehöriges mehr entdeckt habe gehe ich das Wagnis ein und montiere die Ventile am Zylinder 1.

    Natürlich habe ich die freie Ventilfederlänge gemessen (Neu bei 41,1mm /Verschleissmass bei 39,6mm).
    Ich liege mit den ersten 4 verbauten Federn auf gemesssenen 40,8mm.

    Passt also auch.

    Kleiner Tip am Rande: auch das Einsetzen der kleinen Keile am Ventilschaft geht rechtut, wenn man sie auf der Innenseite mit einer Winzigkeit Staburags als Kleber "beglückt" und mit einem kleinen magn. Schraubendreher platziert und andrückt.

    Trotzdem ist das eine elendige Fummelei...

    Die Dichtigkeit habe ich mit in Einlass -/ oder Auslasskanälen eingefülltes Benzin geprüft.

    auch nach Minuten "diffundiert" nichts durch die Ventile.

    Würde also sagen: OP Geglückt. da macht Mut für die restlichen 3 Zylinder.


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    Erstes Zwischenergebnis vom Einschleifen.

    Hier Zylinder 1, Einlass links:

    061.jpg062.jpg Ein wenig feinsschleifen steht noch aus, aber ich denke, ich bin auf dem richtigen Weg. Ich habe eine Breite der Dichtfläche von ca. 1,8mm erreicht.
    Laut WHB soll es zwischen 1,1 uns 2,5mm (Verschleissmass) liegen. Da bin ich satt drin.


    Ich habe mir auch mal das erste Auslasssventil "gegriffen. mit vorab reichlich "Spuren" auf der Dichtfläche. Verschwörungstheoretiker hätten daran die Geschichte der "K" ablesen können :D

    063.jpg064.jpgDie Spuren der Vergangenheit sind fast vollständig nach dem ersten Durchgang mit grober Schleifpaste entfernt. Ohne jetzt gemessen zu haben wird die Breite der Dichtfläche auch im "Sollbereich" liegen.

    Hätte man bestimmt. Da hatte ich aber

    a) noch nichts zum strahlen vor Ort

    Und

    b) eingespannt in der Standbohrmaschine kann ich erkennen ob die rund laufen oder krumm sind.


    So zumindest mein gedanklicher Ansatz.
    Wahrscheinlich gibt es aber auch reichlichste andere, weniger falsche Methoden als meine. ;)

    Strahlemann und Söhne... :P


    Nachdem gestern das Strahlsoda 055.jpg und auch die "Hightech-Strahlpistole" 056.jpg angekommen ist, ging es heute ans Werk...


    Natürlich draussen vor der Garage auf dem kleinen Stück Wiese.
    Ich habe mir mit dem Einverständnis der Gattin ihren Pflanztisch als Unterlage aussleihen dürfen. (Der brauchte eh mal eine Reinigung...)

    Ich schätze mal, ich habe so ca. 3Kg Strahlgut gebraucht.
    Wobei die Sauerei auf Hof und Wiese nach deutlich mehr aussieht.
    Der nächste Regen wird es richten.

    Resultat:
    Insbesondere die Auslasskanäle sind schön sauber gewordden, die Ölkohle ist also weg.
    Ist auch ein sehr befriedigender Job, wenn man zusehen kann, wie aus schwarz wieder silbergrau wird...

    057.jpg058.jpg059.jpg060.jpgNach dem Strahlen wurde reichlich mit Pressluft ausgeblasen, die möglichen Reste dürfen nun in einem finalen Ultraschallbad entfleuchen.


    Nicht zu vernächlässigen sollte eine gewisse Schutzkleidung sein.
    Ich hatte meine Schutzbrille, die ich sonst zum Flexen nutze auf - das war aber nicht ganz optimal, die Soda Brösel finden nach dem abprallen vom Strahlobjekt die tollsten Wege um einen einzusauen - gerade bei den Augen bin ich ja ein gebranntes Kind...
    Atemmaske sollte klar sein, da meine Maske und mein Gesicht in kompatibel sind hatte ich ein Schaltuch drübergezogen.
    Das ging damit ganz gut.
    Lange Klamotten an Beinen und Armen sollten klar sein.

    Die Vorbereitung / Nachbereitung mit hin -/ herkramen vom Material dauert übrigens um ein vielfaches länger als das Strahlen selber...

    Quote

    Ausserdem sind die Sitzringe nachzufräsen (Korrekturfräser) um die Sitzbreite (Auflagefläche) der Ventile zu korrigieren (Einlass 1-1,2 mm, Auslass 1,2-1,4 mm wenn ich mich richtig erinnere).

    Das "Tragbild" von Ventilsitz und Dichtfläche Ventil werde ich nachmessen, wenn die Ventile hoffentlich sauber und gut eingeschliffen sind.
    Danke, Heinz für den Hinweis / die Daten. :thumpup:

    Kennst Du die Vorgeschichte des Motors ?

    Was hat der Besitzer getankt , rspt. für einen Fahrstil gehabt ??

    Sieht ja, nun ... unschön ist noch zu hoch geschrieben ; aus .

    Unfassbar .

    So unfassbar ist das für einen 11er Motor mit dem vielzitierten normalen „hohen“ Ölverbrauch nach ca. 90.000km nun auch nicht.
    Ich würde fast wetten eingehen, das ein Drittel der 11er Motoren an den Auslassventilen / im Auslasstrakt so aussehen.
    Nur schauen die wenigsten dem Motor so tief unters Kleid und dokumentieren dass dann auch noch…;)

    Da bin ich ganz bei dir, Frank.

    Ich werde jetzt erstmal die Ventile an Schäften, Kegel und Teller so gut es geht reinigen und polieren. Morgen oder übermorgen ( je nach Lust und Laune) werde ich dann die Brennräume und Kanäle Sodastrahlen.
    Danach kommt dann mit dem einschleifen der Ventile die Stunde(n) der Wahrheit.

    Den Ventilen sei gesagt: Ich bin Stur…:lollol:

    Da ich kein Profi- Motoreninstandsetzer bin und auch nicht über deren speziellen Messgeräte und Werkzeuge verfüge, geht das Ganze natürlich nur etwas „hemdsärmelig“, aber nach bestem Wissen und Können.

    Da ich nicht primär vorhabe, mit dem Motor oder dem Motorrad in das er eingebaut werden soll Geld zu verdienen - sprich: es nach Fertigstellung direkt zu veräußern, sondern es selber fahren will stellt das auch kein Problem dar, wenn eben irgendetwas nicht so dauerhaft funktionieren würde wie man das für sich selber erhofft hat.
    Im Zweifelsfall kostet es dann primär wieder Arbeit.


    Nein, ich werde also auch keine auslassventile ersetzen. Sie werden gereinigt (Reihenfolge Dreikantschaber / 600er / 1000er / 2000er nassschleifpapier mit Sprühöl benetzt.

    Das macht eine Menge Arbeit und kostet viel Zeit.

    Auch werde ich keine Ventilschäfte von Hand auf dem Schleifbock kürzen.
    So ruhig sind meine Hände da auch nicht. Und ich kann nur auf fehlendes Equipment gegenüber einem Motoreninstler verweisen.


    Ziel ist es für mich es selbst zu machen, in Auftrag geben kann jeder. :thumpup: