Hallo zusammen,
nach der Winterpause sollte eigentlich nur eine Probefahrt anstehen um sie ein paar Tage später zum TÜV zu bringen...
Leider sprang sie unerwarteterweise nicht wie gewohnt problemlos an. Nach zwei vollen Tagen in der Werkstatt und einer Absage des TÜV Termines bin ich nun mit meinem Latein am Ende und hoffe auf ein paar Tipps von euch.
Verhalten ist wie folgt:
Der Anlasser rödelt - evtl. springt sie mal für 1-2 Takte an, bleibt aber nicht an und sobald man den Startknopf loslässt geht sie spätestens aus (mit Choke und ohne Choke schien bei allen versuchen nicht wirklich einen Unterschied im Verhalten zu machen).
Wenn man die Zündkerzen nach dem Startversuch rausholt sind diese schwarz und sehr nass - teilweise tropfend (nach allen Versuchen wurden diese rausgeholt, gereinigt, trocken geblasen und der Motor mit abgeklemmten ESV leergepustet).
Ab und zu schafft man es sie für länger mit !sehr! unruhigem Motorlauf am Leben zu halten, wenn man sie bei einer recht exakten Drehzahl mit dem Gasgeben hält (~3k Umdrehungen):
- dabei qualmt sie unglaublich aus dem Auspuff (weiß / manchmal bläulich)
- aus dem Auspuff kommt eine mit Ruß versetzte Wasser/Öl/Benzinmischung (fühlt sich eigentlich nicht an wie Öl)
- es riecht sehr nach Benzin
Durchgeführt wurde folgendes:
- Zündkerzen gewechselt
- Frisches Benzin
- Ölwechsel
- Benzinrücklauf im Tank vorhanden
- Benzindruck im Zulauf gemessen (~2,5 Bar)
- Luftmengenmesser durchgemessen ( https://www.k-bikes.com/attachments/k100lmm-pdf.13300/ - recht exakt korrekt)
- Temperaturfühler durchgemessen (http://technik.flyingbrick.de/…13_tempfueler_pruefen.pdf - recht exakt korrekt)
- Zündfunke an allen 3 Zündkerzen getestet (im ausgebauten Zustand gegen Masse - funken sauber und hell)
- Einspritzleiste abgebaut und in Becher "pinkeln" lassen (Spritzbild optisch sauber - alle 3 spritzen etwa gleichviel getaktet ein, sobald man den Startknopf loslässt spritzen alle nochmal eine größere Menge ein (ist das normal?))
- Kabelbaum grob geprüft (daran wurde aber auch nichts Einspritzrelevantes angefasst über den Winter)
- Einspritzdüsen abgeklemmt und mit Starthilfespray durch die Lufthutze (scheint der Motor mindestens für ein paar Takte sauber zu laufen)
- Kompression der Zylinder gemessen (~10 +-1 auf allen drei Zylindern)
Allgemeines zum Fahrzeug:
- Alternativer Tacho von Acewell, BEP 3.0, alternative Blinker, alternatives Rücklicht, ABS vorhanden und funktionsfähig
- Elektrik läuft einwandfrei - alle Schalter, Lichter etc. gemessen (auch wenn aus meiner Sicht der Stromkreis ja sowieso komplett separiert ist zur Einspritzelektrik)
- Batterie recht neu und komplett voll (zwischendurch auch immer wieder geladen)
Alles spricht für mich danach, das die Einspritzventile aus irgendeinem Grund viel zu viel einspritzen - aber ich komme einfach nicht auf die Ursache des ganzen.
Hat noch jemand eine Idee? Gibt es durch mein Ausschlussverfahren noch irgendwelche Komponenten die als Ursacher in Betracht kommen?
Viele Grüße
Michael