Hallo Zusammen - nach langer berufsbedingter Abstinenz bin ich heute dazu gekommen meine K100RS Bj 10/83 einmal anzuschauen.
Problemstellung:
Letztes Jahr im Februar (jaja ewig ist es her...) habe ich während des BVG Streiks meine Tochter zur Arbeit gefahren. Es waren so um die 2°C. Der Kaltstart des Laternenparkers war ganz wunderbar - nach gefühlt einer Umdrehung lief das gute Stück. Ohne großen Stau bei trockenem Wetter bin ich dann mit einem kurzen Stopp zum Absteigen meiner Tochter ohne den Motor anzuhalten ca. 10km im Stadtverkehr gefahren (so ca. 25-30min). Kurz vor unserer Haustür an der vorletzten Ampel stottert die Gute, ruckelt kurz und der Motor geht aus. Das war auch das letzte Mal, dass sie gelaufen ist. Erstdiagnose: Benzinpumpe surrt fröhlich wie immer, Spritfilter knapp 5000km -sollte also erst einmal passen Nachdem es zum Strassenbasteln zu kalt war habe ich erst einmal von Privat unbenutzte und Original-verpackte 4-Lochdüsen bestellt. Auf Verdacht (besser man hat es, als man braucht es) habe ich auch noch ein gutes gebrauchtes Zündsteuergerät besorgt, neue Zündkerzen (falls abgesoffen) hatte ich eh noch. Meine Hoffnung (viele werden jetzt lachen) war, dass eine von beiden Bestellungen oder die Kerzen es schon richten werden.
Als das Wetter dann besser wurde, habe ich mich daran gemacht mit frisch geladenen Batterie, die Einspritzdüsen zu wechseln. Ergebnis: genau nix, nicht einmal eine einzige Fehlzündung. Kerzen rausgeschraubt - furztrocken! Alle möglichen Stecker geprüft, Benzinpumpe surrt - macht alles nen guten Eindruck, für den man sich bekanntlich nichts kaufen kann. Irgendwann war die Batterie wieder leergetestet....
Danach wieder viel Arbeit, sodass ich nur noch im Sommer einen Test machen konnte: Ergebnis aus den neuen Einspritzdüsen kommt gar kein Sprit! Dann habe ich irgendwann unter superfreundlicher Hilfe aus dem Forum die Gute in unsere Schrauberhalle bringen können, danach Herbst, Winter, Corona, was halt so kommt und einen von der Arbeit abhält.
Heute an meinem ersten Urlaubstag nach 6 Monaten voll frohen Mutes in die Halle gefahren. Als erstes dann doch den Spritfilter gewechselt. Einspritzdüsen mit Leiste herausgezogen und mit frisch geladener Batterie gestartet - immer noch gar kein Sprit aus den "neuen" Einspritzdüsen! Dann habe ich die alten Original-Einspritzdüsen äusserlich geputzt - aufbewahrt hatte ich die in den Plastiktütchen der 4-Lochdüsen - eingebaut. Starttest - und es kam fröhlich Sprit aus allen 4 Düsen. Ob das eine "normale" Menge war, kann ich mangels Erfahrung nicht sagen.
Danach die ganze leiste eingebaut und verschraubt. Nach kurzem Orgeln lässt sich der Motor zum laufen überreden. Leerlauf auch bei gezogenem Choke kann erst einmal mäßig nur überzeugen. immerhin geht sie mit regelmäßigen Gasstößen nicht aus. Dann eine kurze Probefahrt am Hof. Gasannahme ist ok, so bin ich ein paar Minuten rumgekurvt. Dann wieder in die Halle und weiter warmlaufen lassen. Aktuell ist der Leerlauf unterdurchschnittlich langsam aber stabil. Grundsätzlich habe ich das gefühl, dass sie nicht immer auf 4 Zylindern läuft, aber so richtig Dreizylindertreckern ist es auch nicht. Ich traue den 37 Jahre alten Einspritzdüsen nicht mehr wirklich.....
Jetzt zu meiner Frage:
Ich dachte nicht, dass Originalverpackte Einspritzdüsen komplett keinen Sprit durchlassen. Gekauft habe ich die als 2-Ventiler und für das Baujahr geeignet. Gibt es da irgendwelche Unterschiede? Unterschiedliche Ansteuerung, dass die nicht öffnen? Zu schlapper Spritdruck, dass zwar die ollen Altteile irgendwie gehen, aber die neuen Teile nicht?
Freue mich über qualifizierte Antworten
Beste Grüße aus Berlin
Thorsten