Geschichten zur Synchronisation der Drosselklappen und der Leerlauf

  • Geehrte K-ollegen und K-olleginnen,


    aufgrund von Tausch aller Gummiteile und einiger anderer Sachen muss ich nun diverse Einstell-Arbeiten an meiner 92' K75 durchführen.

    Darunter die sagenumwobene Synchronisation der Drosselklappenanlage/Ansaugvakuum+Leerlauf, wie es nennen mag. Durchführen werde ich die Synchro mit einem Carbtune pro.


    "Sagenumwoben" deshalb, weil ich in jedem Forum was anderes lesen, sei es hier, Motobrick, oder andere. Deshalb wollte ich das hier einmal erötern.


    Hier die Grafik, die für meine Grundlage gilt:

    Bild_2024-03-27_164810301.png


    Im Handbuch von BMW steht, ...(41+42)


    1. Motor Betriebswarm (85 Grad)

    -> Nicht explizit genannt, aber Motor läuft während der Prozedur im Standgas.

    2. Dann die Gummi-Nupsies (Grafik Nr.4) ab und dann an die darunterliegenden Unterdruck-Zugänge die Schläuche vom Synchrotester aufschieben.

    3. Dann durch verdrehen der Messing-Schlitzschrauben (Grafik Nr.1) ein gleichbleibendes Niveau aller Zylinder herstellen.

    -> Nicht genannt, aber anhand der Bilder soll man man die Schläuche wieder abziehen, Nupsies wieder drauf.

    4. Als letzten Schritt soll man mit der Leerlauf-Schraube (Grafik Nr. 2) den Leerlauf auf 950+/-50 U/min einstellen.

    --> Fertig.


    Was liest man dazu im Netz?


    Jetzt muss ich unterscheidet zwischen Synchro und Synchro.

    Bei beiden geht es um den Abgleich aller Zylinder im Hinblick auf das Ansaugvakuum.

    Aber einmal wird über die Synchronistaion über das eigentliche Drosselklappengestänge (Grafik Nr.3)

    gesprochen und im anderen über den Weg der Messing-Schrauben (Grafik Nr.1)


    Oft wird davon abgeraten, die Schrauben des Drosselklappengestänges zu verdrehen, da dies die werkseitige Einstellung ist.

    Es ist aber nicht von der Hand zu weisen, dies nach ca. 30 Jahren mal zu kontrollieren und ggf. nach der hier genannten Anleitung

    auf das Maß von 29,4mm zu bringen.


    Jetzt kommt der Knackpunkt, weshalb ich diesen Thread schreibe. In der Anleitung aus diesem Forum, wird die Synchro mithilfe des

    Drosselklappengestänges hergestellt. Es wird auf die schon genannten 29,4mm gebracht, eingebaut, Messingschrauben (#1) ganz rein, Motor an, betriebswarm und auf

    1500 U/min gebracht. Dann wird per Synchro-Tester getestet und so lange gestellt, bis es passt. Dann die Kontermuttern festziehen, ohne die Schrauben wieder zu verstellen.

    Und die Leerlaufdrehzahl wird nicht über die Schraube #2 eingestellt, sondern mit den Messing-Schrauben #1.

    Dies beschreibt ein Vorgehen, welches im Gegensatz zu dem steht, was BMW schreibt.


    Warum unterscheidet sich das Vorgehen grundsätzlich von dem was BMW schreibt?

    Wieso wird der Leerlauf nicht mit der dafür vorgesehen Schraube eingestellt?


    Sonst liest man im Netzt immer, dass die Messingschrauben (#1) die Feineinstellung ist, mit der man Toleranzen aus dem Drosselklappengestänge abfängt.


    --> Weiterhin gibt BMW auch keine Angabe, bei welcher Drehzahl das ganze durchgeführt werden soll, man liest es teils im Standgas,

    mal bei 1250 U/min, mal mit 1500 U/min.


    --> Ebenso gibt es keine Angabe für die Grundposition der Messingschrauben, oft liest man was von handfest rein, dann 1 bis 1,5

    Umdrehungen raus als Grundposition.


    Ich würde mich eher an die Angaben des Hersteller halten und das wie folgt vervollständigen:

    Grundlage: Drosselklappengestänge kontrolliert (29,4mm)


    1. Motor Betriebswarm (85 Grad)

    2. Motor aus.

    3. Die Messingschrauben (#1) handfest rein und dann 1,5 Umdrehungen raus.

    4. Dann die Gummi-Nupsies (Grafik Nr.4) ab und dann an die darunterliegenden Unterdruck-Zugänge die Schläuche vom Synchrotester aufschieben.

    Unterdruckschlauch vom Druckregler mittel T-Stück an den Schlauch vom 3-Zylinder hängen.

    5. Motor an, Drehzahl von ca. 1200 U/min herstellen. (irgendwas unter die Schraube #2 legen)

    6. Dann durch verdrehen der Messing-Schlitzschrauben (Grafik Nr.1) ein gleichbleibendes Niveau aller Zylinder herstellen.

    Zwischendurch immer mal wieder Gas geben. Niveau der Stifte im umgedrehten Zustand des Carbtune ungefähr auf der Hälfte der Skala.

    7. Wenn Niveau passt, Drehzahl auf 3000-4000 anheben und wieder auf Standgas fallen lassen. Wenn alles passt, Motor aus, ggf. nachbessern.

    8. Schläuche abziehen, Nupsies drauf und Schlauch vom Regler drauf.

    9. Motor wieder an.

    10. Als letzten Schritt mit der Leerlauf-Schraube (Grafik Nr. 2) den Leerlauf auf 950+/-50 U/min einstellen.

    11. Motor aus.


    Bitte korrigiert mich gerne, wenn ich falsch liege. Bin für Kritik immer offen und suche hier nur eine vernünftige und bewährte Auskunft, wie das zu bewerkstelligen ist.


    Danke! ;)

  • bitte nicht noch eine variante erfinden, schon garnicht auf der ängstlichen bmw basis.


    unsere forumssynchro basiert auf maximaler synchro der verbotenen drosselklappen bei etwas unter 2000 u/min.

    das berühmte karacho lässt differenzdrucksynchro bis auf 2-3 mbar zu. eine grundeinstellung des leerlaufs soll schon über die standgasschrsube erfolgen, etwa 800-850 u/min, damit der flow nicht zusammenbricht. die drosselklappen müssen immer leicht geöffnet sein.

    die restlichen synchronen 100-150 u/min dann über die umluft. so machen WIR das

  • Ich weiß gerade nicht, wo ich anfangen soll ...


    Zum Grundverständnis

    Der gemessene Unterdruck ist kein einzelner Wert (z. B peak) sondern ein Mittelwert, der je nach Messprinzip (mechanisch /elektronisch) und je nach Gerät gebildet wird.

    Das zur Verfügung stehende Volumen des Unterdruckystems beeinflusst dies erheblich.

    Daher darf der Bezindruckregler nicht angeschlossen werden.

    Fortsetzung kommt gleich...


    Gruß Micha

  • Will auf keinen Fall was neues erfinden, will es nur verstehen und umsetzen. =D


    Leider steht mir kein digitales Messgerät, wie Karacho, oder dergleichen zur Verfügung.

    Ich denke, das recht wenige das Glück haben und sowas im Keller liegen haben.


    Deshalb kann ich nur über das Carbtune, oder was selbstgebautes gehen.

    Ich will ja auch keine Wissenschaft draus machen, es muss nicht auf den letzten mbar genau sein.

    Am Ende möchte ich ein gutes und solides Ergebnis erreichen.

  • Der möglichst geringe Unterschied der Luftmenge pro Zylinder (die Einspritzmenge ist im besten Fall immer identisch) ist wesentlich für eine identische Gemischzusammensetzung.

    Gleicher Unterdruckverlauf und - Wert ist das Maß für eine identische Luftmenge.

    Die möglicher Weise vorhandene Differenz der Klappenstellung lässt sich grundsätzlich am deutlichsten messtechnisch erfassen je geringer der Spalt ist.

    Die Umluftschrauben (1) sind keine kalibrierte Drossel (alle Schrauben 1 Umdrehung auf muss nicht die gleiche Luftmenge sein) .

    Die Schrauben haben einen Bereich in dem die Einstellung sinnvoll ist (ca. 1-3 Umdrehungen).

    "Zu" ist aber bei allen gleich.

    Die Synchronisation erfolgt daher zunächst mit geschlossenen Umluftschrauben und einem geeigneten Blech unter der Anschlagschraube.

    Die Höhe der resultierenden Drehzahl ist jedem selbst überlassen mehr als 2000 U/min ist nicht sinnvoll. Je niedriger die Drehzahl desto anspruchsvoller die Einstellung, desto besser das Ergebnis.

    (Rein theoretisch könnte man so genau einstellen, das die Umluftschrauben nicht mehr benötigt werden.)

    Anschließend kann das Plättchen entfernt, eine mögliche Druckdifferenz und die Drehzahl mit den Umluftschrauben eingestellt werden.

    Kommt man mit der Einstellung der Umluftschrauben aus dem Regelbereich, so ist es notwendig mit der Anschlagschraube zu korrigieren.

    Dies hat aber zur Folge das die Einstellung des Choke und des Drosselklappenschalters (DKS) auch korrigiert werden muss.

    Kontrollieren sollte man beides sowieso.

    Einige Kollegen lösen den DKS vor der Synchronisation um auszuschließen das das Gestänge daran festgehalten wird.


    Gruß Micha

  • Schonmal vielen Dank für die Antworten!

    Ok, verstanden, werde mich erstmal an die Anleitung halten.


    Noch kurze Fragen zum Verständnis:


    1. Michael, du hast geschrieben, dass man den Unterdruckschlauch vom Druckregler nicht über ein T-Stück an den Synchrotester anschließen soll.

    Soll ich diesen dann einfach abziehen und offen daneben lassen?


    2. Folgende Passage aus der Anleitung.

    pasted-from-clipboard.png

    Einpegeln heißt hier, solange an dem Gestänge der Drosselklappen rumschrauben bis Zylinder 1 und 3 zu Zyl. 2 passen?


    3. Folgende Passage aus der Anleitung.

    pasted-from-clipboard.png

    Wie du schon geschrieben hast, sind die 3 Umluftschrauben bei 1,5 Umdrehungen raus nicht alle gleich, hier muss man weiterhin auf den gleichen Wert aller 3 Zylinder achten und gleichzeitig auf das Standgas. Korrekt?



    4. Du hast ebenfalls über den Regelbereich der Umluftschrauben von 1-3 Umdrehungen gesprochen. Das heißt, sobald bei der Einstellung des Standgases die 3 Umdrehungen der Luftschraube überschreite muss ich die Leerlaufschraube (#2) gehen?


    5. Kurze frage zum Drosselklappenschalter. Der klickt einmal, zwecks Schubabschaltung ganz unten, hatte jetzt aber auch gelesen, dass dieser bei ganz offenen Gas ebenfalls klicken soll. Ist das korrekt?



    Vielen lieben Dank! =)

  • Dieses Thema enthält 8 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registrieren Sie sich oder melden Sie sich an um diese lesen zu können.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!