Lagerhersteller SNH - wer kann was dazu sagen?

  • Meine Kellerwerkstatt geht nun allmählich wieder in Betrieb - da warten schon die ersten zwei Getriebe auf eine Begutachtung.


    Vorab habe ich bei meinem Lagerdealer mal nachgeschaut wie die Preise sich über den Sommer entwickelt haben.
    Erfreulich ist, sie sind in etwa auf Vorjahresniveau. :thumbup:


    Neben FAG und SKF wurde scheinbar ein weiterer Hersteller ins Sortiment aufgenommen: SNH
    Von denen habe ich nie etwas gehört, ansässig lt. Homepage in Deutschland. Fertigen nach Norm.
    Jetzt haben die aber erstaunlich günstige Preise (zum Teil bis zu 50% von SKF/FAG), das sind schon Preisbrecher!
    Aber ihren Preis wert?


    BMW verbaut auch FAG und SKF, kaufen werde ich sie aber nicht beim :) , das geht eben günstiger.
    Mir geht es nicht darum, daß ein 6204 von FAG/SKF 3,50€ gegenüber 1,86€ eines SNH-Lagers kostet.
    Ordere allerdings einen insgesamt größeren Posten an Lagern, sieht das schon wie anders aus.


    Kennt jemand den Hersteller und hat eventuell qualitative Erfahrung mit deren Lagern?


    Bevor mir jemand mit KOYO Lagern kommt, die stehen auf meinem Index!!

    Klaus_RO



    Manche meinen, man muß zu allem seinen Senf abgeben, um den Beitragszähler nach oben zu treiben.

  • Moin,


    wer da Hersteller der Lagerkomponenten ist, konnte ich leider auch nicht erfahren.
    Mit der Antwort zur Frage nach der Lagerqualität hab ichs sehr schwer, denn auch die renomierten Lagerhersteller bieten unterschiedliche Qualitäten.


    Es ist eben die ganze Funktionskette von den Lagerwerkstoffen und deren Bearbeitung, deren Komponentenzusammenstellung bis hin zur Einbausituation und Schmiersituation und die Art der Lagerbelastung, die die Lebensdauer des jeweiligen Lagers bestimmt und begrenzt.


    Beispiel:
    Bei der K1200S ist die Abdichtung der Vorderradlager gegen Wasser nicht gut. Die Ausfallquote dieser Lager ist entsprechend hoch. Eine neulich geöffnete Lagerung zeigte erhebliche Korrosionsspuren an einem Lager und Feuchtigkeit. Das Lager war "made in Polland".
    Unabhängig vom Hersteller/Land wäre es bei diesem Lager ohne Korrosionsschaden voraussichtlich innerhalb der Motorlebensdauer der Maschine nie zu so einem frühen Ausfall der Vorderradlager gekommen. Und was ist nun mit der Qualität der verwendeten Lager?
    Es ist ein Ausfall wegen mangelhafter Abdichtung, was mit jedem Lager eines anderen Herstellers auch so passiert wäre.


    Beispiel:
    Durch die Oberflächenfeinbearbeitung der Laufflächen des Wälzlagers und durch die Sonderbehandlung der verwendeten Lagerwerkstoffe (z.B. Vakuumentgasung bei der Stahlherstellung) kommt es bei ansonsten vergleichbaren Einsatzbedingungen zu Unterschieden in der Lebenserwartung von vielleicht 30%.
    Wenn bei der K jährlich das Getriebeöl gewechselt wird, um Partikelverunreinigungen durch Abrieb etc. aus dem Getriebeöl herauszubekommen, kann das eine Lebensdauerausweitung in ähnlichem Umfang bewirken.


    Entsprechend problematisch ist eine Antwort zur Lagerqualität zu treffen. Die Normanforderungen werden üblicherweise beherrscht, aber das know-how in der Werkstoffherstellung und der Fertigung und deren Kontinuität ist teils verdeckte Firmensache, die sich durch Qualitätszertifizierung nur bedingt wiederspiegelt. Wäre auch zu einfach!


    Gruß Gert

  • Hallo Klaus,


    wenn die Firma neben ihrer Zertifizierung und der Tatsache, dass sie ohnehin Normteile anbietet, besonders betont, dass sie nach europäischen Standards produziert, kannst Du davon ausgehen, dass die Fertigung nicht in Europa stattfindet.
    Die beste Zertifizierung und Einhaltung der Normen nützt aber nichts, wenn billiger Stahl verwandt wird.


    Hier hilft nur probieren, am Besten an Stellen wo die Lager gut zu erreichen sind, also nicht unbedingt im Getriebe. Ich denke, es freut den Kellerwerker nicht, im nächsten Winter wieder die gleichen Lager tauschen zu müssen. Die Euros Differenz sind nur da interessant, wo sie nicht einen größeren Arbeitsaufwand verursachen.


    Ich kenne das von Radlagern in Beiwagen: Manche sterben konstruktionsbedingt den Wassertod und sind Mengenverbrauchsartikel. Da kommt es auf ein paar Km Laufleistung nicht so besonders an. Aber im Innern der K ist das für mich schon was anderes.
    Gruß
    Rainer

    Gepriesen sei derjenige, der nichts zu sagen hat und davon absieht, das zu beweisen... (George Eliot)

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