Hallo,
nachdem die dunkelblaue 12er gestern vollständig abgenommen vom TÜV zurück war. War ich damit fertig. Nun stand noch eine andere Arbeit an.
Wie viele von Euch wissen fahren meine zwei Söhne auch Motorrad. Ihr Herz schlägt für die F800GS. Eines der bekannten Probleme sind die Metallzahnräder des Wasserpumpenantriebs die die Dichtungspackung der Wasserpumpe ruinieren.
Die Pumpe ist nach dem gleichen Prinzip abgedichtet wie die K Öl- / Wasserpumpe, nur das hier die Ölpumpe fehlt und das Dichtungspaket gegen den Ventiltrieb abdichtet. Denn der Antrieb erfolgt über die Einlassnockenwelle.
Dafür gibt es einen Reparatursatz, der neben einer neuen Wasserpumpe (Die Dichtung kann man leider nicht wechseln!) auch zwei neue passende Kunststoff Zahnräder enthält. Daher muss die Einlassnockenwelle ebenfalls raus!
Das Problem trat mit ca. 40 TKM bei beiden Maschinen auf, letztes Jahr haben wir die erste bereits repariert, gestern kam die zweite dran. Also Tobi hat die Verkleidung und den Luftfiltereinheit abgebaut um an den Ventildeckel zu gelangen. Den Ventildeckel hat er dan ebenfalls entfernt, hier ist ebenfalls das selbe Prinzip wie bei der K verwendet!
Tobi hat dann gleich die Dichtungsmasse entfernt, ich hab das Messen des Ventilspiels vorbereitet, wenn schon Nockenwelle dann können wir das gleich verbinden.
Also 5. Gang rein und am Hinterrad den Motor durchgedreht. Gemeinsam gemessen, die Jungs sollen ja auch was lernen. Wenn er schon Fahrzeugbau Ingenieur ist soll er auch wissen wie sich Ventilspiel anfühlt. Zwei Durchgänge jedes Ventil zweimal gemessen. Werte immer gleich, ok dritten Durchgang sparen wir uns!
Als nächstes Motor in OT Zylinder 1 gestellt, links aus dem Seitendeckel die Schraube entfernt die das Arretierloch verschließt. Eine M8 Schraube angeschliffen um die Kurbelwelle fixieren zu können. In der Schwungscheibe ist dazu an der Stelle eine Kerbe drin in die die Schraubenspitze hineindrücken kann, wenn der 1 Zylinder auf OT steht, damit ist die Kurbelwelle blockiert!
So Nockenwellen Lager gelöst und abgenommen. Nockenwellen hochgekippt und aus der Steuerkette ausgefädelt und rausgenommen. Steuerkette mit einem Holzstück gesichert damit das Ding nicht in den Steuerkettenkasten fällt!
Als nächstes mussten wir feststellen welche Maße die Halbkugeln haben die das Ventilspiel bestimmen. Die Halbkugeln liegen mit der flachen Seite oben auf den Ventilen drauf und die Halbkugelseite liegt im darauf liegenden Schlepphebel. Auf den drückt im montierten Zustand die Nocke der Nochenwelle und bewegt damit das Ventil.
"So" ich sag noch zu meinem Sohn," Jetzt müssen wir aufpassen das uns die kleinen Halbkugel nicht in den Motor fa.....(dabei greife ich nach der ersten am Einlasstrackt).........len!!" Dabei klappe ich im Gespräch den ersten Schlepphebel hoch und möchte die Halbkugel mit zwei Fingern greifen. In dem Moment als ich "fallen" sage macht es Patsch und das Ding verschwindet im Steuerkettenkasten. Das war um 21:15!
Öhm, sch...... 
Der Kasten ca. 350 mm tief und 30 mm breit, das Ding klemmt zwischen Wandung und Kettenspanner, ein Spalt von ca. 5 mm, auch mit meinem Magneten kein reinkommen. Etwas drin rumgestochert ......... und patsch es fällt noch tiefer!
Erster Rettungsgedanke, vielleicht liegt das Teil im Öl in der Ölwanne, also Öl abgelassen und langsam umgefüllt in den Altölkanister. Nieente - nix zu finden. Den Magent von seiner LED und Elektrik befreit und durch die sehr große Ablassöffnung mehrfach reingesteckt. Wieder nix erwischt.
Nun, gegen 22:30, ab ins Büro und die Repanleitung konsultiert, nach etwas suchen stellen wir fest das es helfen könnte den linken Motordeckel der die Kupplung und den vorderen Teil der Kurbelwelle abdedckt abzunehmen. Also wieder runter in die Garage, Ölpeilstab raus, Kupplungszug abmontiert, Schalthebel weg. Schrauben raus und Deckel ab.
Ernüchterung, man sieht einen Kanal der zum Steuerkettenrad reingeht, aber es geht ums Eck. Nächster Versuch alles was an Öffnungen weiter nach unten führt mit Lappen verstopft und von oben vorsichtig mit Druckluft in den Kettenkasten geblasen, wieder nix!
Nächster Versuch einen Liter Motoröl von oben direkt in den Kettenkasten mit soviel Schwung als möglich gekippt, überall kommt Öl raus. ..... Leider aber nur Öl!
Nächste Arbeit, 23:15, die Ölwanne muss runter! Ölwannenschutz abgebaut, Ölwanne abgebaut und reingeschaut ..... ähm das Ding liegt da nicht drin! 
Auf Pappe auf dem Garagenboden liegend von unten in den Motor geschaut, ah - da gibt es eine Dichtung die als Schwallblech ausgerüsstet ist. Halteschrauben auf und Dichtung vorsichtig nach unten gebogen, Ping fällt das Teil in die blecherne Ölauffangwanne die unter dem Offenem Motor auf dem Boden stand!
Was glaubt ihr wie froh ich war das Ding wieder gefunden zu haben. Dir restlichen 7 Teile wurden dann mit dem Magneten entommen!
Gegen 00:30 hab ich dann erst mal Teile bestellt!
Jetzt kann der Osterhase kommen!
. Zum Glück hast Du das Teil wieder gefunden