Überholung ABS2-Modul, kleines bebildertes "How-to"

  • Übern Winter baue ich mir eine "neue" nackige 11er mit ABS2 neu auf, bzw. um.
    Diese ist mit einem ABS2 "gesegnet", welches aufgrund der hohen Stromaufnahme ständige Fehler produziert.


    Also habe ich mich heute morgen mal drangegeben und ein seit über zwei Jahren in der Garage lagerndes ABS2 Modul einer verunfallten und ausgeschlachteten 12er RS als "Übungsgerät" bearbeitet.
    Hierzu habe ich direkt an das ABS Relais mein Labornetzteil mit Strombegrenzung angeschlossen. Dieses schafft allerdings "nur" 5 Ampere...
    Damit war das noch geschlossene Modul nicht zum "Motor drehen" zu bewegen. Also nichts unerwartetes...
    03_Anschluß.JPG


    Also wird das untere Gehäuse durch vorsichtiges zurückbördeln der Deckelkanten und abhebeln des Gehäuses (mit Dichtmasse "verklebt") abgenommen.
    02_Modul offen.JPG


    Nun nochmal das Netzteil anschliessen und es wird von Hand am Zahnrad des Schneckengetriebes beim anlaufen "nachgeholfen". Es dreht sich etwas widerwillig und langsam.
    Netzteil aus!
    Schleifpapier wie im Bild erläutert einfügen und wieder anlaufen lassen - ruhig einige Zeit drehen lassen...
    (Das erfolgt natürlich nacheinander für beide Bremskreise!)
    Anschließend erfolgt ein zweiter Durchgang mit fusselfreiem, mit Bremsenreiniger durchfeuchteten Tuch.
    06_Reinigen.JPG


    Danach habe ich die Lagerstellen nach dem Abnehmen der Lagerschalen mit harzfreiem Öl (weniger ist mehr!!) geölt und das Schneckengetriebe das Antriebes gereinigt und mit frischem Gleit-/Wälzlagerfett geschmiert.
    Die Lagerschalen haben als Passhülsen Spannstifte, gehen also nicht ganz einfach ab - also wechselseitig mit Schraubendrehern vorsichtig abhebeln)
    05_Antrieb.JPG
    04_Lagerschale.JPG


    Das war es eigentlich.
    Anschließend der finale Probelauf:
    Stromaufnahme des Antriebes bei 13,8Volt: unter 5Ampere.


    Hier das dazugehörige Video! -->>Youtube-Video <<--


    Nun noch die Kanten des abgenommen Gehäusedeckels wieder begradigen und nach reinigen und entfetten der Gehäuseteilen mit frisches Dichtmasse (ich werde 3Bond nehmen) ansetzen und die Kanten zurückbördeln.


    Nach erfolgreichem Test kann ich also in den nächsten Tagen das "scharfe" Modul aus dem Umbau bearbeiten. :D:D

    ... meint Stefan_SLE


    Der Motor qualmt, der Fahrer zittert - die 75er hat ´nen Berg gewittert... :S

    Einmal editiert, zuletzt von Flagg ()

  • Achja, bevor ich es vergesse ( schließlich möchte ich mich nicht mit fremden Federn schmücken) : Die „Inspiration“ um sich daranzugeben stammt aus diversen Foren, unter anderem auch von hier. Ich habe lediglich meine persönliche Quintessenz herausgezogen und die von mir gemachten Arbeitsschritte dokumentiert!

    ... meint Stefan_SLE


    Der Motor qualmt, der Fahrer zittert - die 75er hat ´nen Berg gewittert... :S

  • Hallo Flagg,


    ich habe vor einigen Wochen ja mal einen ähnlichen Versuch mit einem defekten Modulator gemacht, um daran zu üben und zu lernen.
    Was mir aufgefallen war ist, dass es in der Stromaufnahme wohl große Unterschiede schon aus den Motoren gibt.
    Der defekte Modulator hatte im Ausgangszustand ca 6,5A, nach etwas Schleifpapier dann ungefähr 5,5A
    Ich habe noch einen weiteren, als gut gekauften Modulator, der nur 2,8A zieht.


    Ich hatte dann beim defekten Modulator die Welle ausgebaut, um rauszufinden, wie hoch der Motorstrom ohne Einfluss der Welle und der Reibscheiben ist. Ich hatte dann immer noch 4,5A gemessen.
    Der Motor alleine im Defektmodulator zieht also deutlich mehr Strom als der i.O. Modulator inkl Welle und Reibscheibe.
    Könnte also bedeuten, dass nicht nur die bekannte Problematik der verklebten Reibscheiben, sondern auch der Motor selbst bzw. die Kombination daraus eine Ursache eines ABS Fehlers ist.
    Warum der Motorstrom des Motors alleine erhöht ist, kann ich nicht sagen, da bin ich viel zu wenig im Thema E-Antriebe.
    Ist aber vielleicht ein Impuls für die, die hier fitter sind, mal in die Richtung E-Motor zu schauen


    Grüße


    Michael

  • nach dieser wunderbar bebilderten reparatur liegt der zauber im häufigen benutzen der beiden bremskreise im abs bereich.


    den neuzustand von 2,8A zu erreichen halte ich für aussichtslos. ich habe meine GS mit 4,2A wiederbelebt, Renes ABS2 lag bei etwa 4,5A und es läuft bis heute.


    herzlichen dank stefan

    Schöne Grüsse, Ralf CH

    Einmal editiert, zuletzt von hoechst ()

  • Ich habe gerade mal noch den Motor ausgebaut und zerlegt...
    Plan: Lager Ölen und Läufer abziehen.
    Kohlen sind noch ordentlich lang...

    ... meint Stefan_SLE


    Der Motor qualmt, der Fahrer zittert - die 75er hat ´nen Berg gewittert... :S

  • Dieses Thema enthält 87 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registrieren Sie sich oder melden Sie sich an um diese lesen zu können.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!