So, Freunde der Rennstrecke,
ich hatte ja versprochen, den Streckenscout zu spielen und mal den Circuit Jules Tacheny in Mettet (Belgien) mit dem Veranstalter motorsportschool.be zu testen. Am vergangenen Donnerstag (13.08.) war es dann so weit. Wir waren mit 6 Mann dort: 3 alte Säcke, die sich schon seit 45 Jahren von der Schule kennen, und 3 Youngster, davon 2 Rookies, die zum ersten Mal Rennstreckenluft geschnuppert haben.
Um das Ergebnis vorweg zu nehmen: Ich bin begeistert und mit Sicherheit nicht zum letzten Mal dagewesen. 
Das Streckenlayout habe ich (wegen Urheberrechten) hier auf Gaskrank.tv verlinkt.
Die Strecke ist 2,28 km lang, also ca. 500m kürzer als AdR, macht aber nix, da die Start-Ziel-Gerade mit 600 m lang genug ist, dass auch Speed-Junkies wie ich auf ihre Kosten kommen – 4. Gang, > 200 nach Tacho.
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Die Strecke wird linksrum befahren, so dass die Kurvenverteilung sehr linkslastig ist, 7 Links- und 3 Rechtskurven. Hat den Vorteil, dass gegenüber anderen Rennstrecken auch mal die linke Flanke der Reifen rangenommen wird. Man muss natürlich in den Rechtskurven mit einer längeren Aufwärmzeit der Reifen rechnen, aber nach 2 Runden ist alles gut. Gefahren wurden 6 Turns á 20 Minuten.
Schön fand ich auch, dass die Strecke nicht topfeben ist, sondern auch leichte Gefäll- und Steigungsabschnitte aufweist. Dazu gibt es noch ein besonderes Schmankerl im Infield, nämlich eine Corkscrew-Schikane wie in Laguna Seca wo es zwischen den Ecken ca, 2 m in die Tiefe geht (gefühlt mindestens 5m).
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Auf den Foto oben sieht man die Start-Ziel-Gerade im Vordergrund, dahinter eine kurze Gegengerade bei der Anfahrt auf eine 180° Rechts-Kehre und dahinter die Einfahrt in die Corkscrew-Schikane. Macht richtig Spaß.
Die Strecke ist ja nicht besonders lang und die Anzahl der Kurven sehr übersichtlich, so dass sich der Streckenverlauf schnell erlernen lässt. Es sind keine unangenehmen Überraschungen zu verzeichnen, so dass diese Strecke auch gut für Anfänger geeignet ist. Das heißt aber nicht, dass es langweilig wird. Man hat so die Möglichkeit, sich auf die Verbesserung der eigenen Fahrtechnik zu konzentrieren und sich auch bei anderen etwas abzuschauen.
Hier mal 2 Runden zum Mitfahren bei unserem schnellen Flori:
Meine größte Sorge war ja, ob sich Gruppen einigermaßen homogen zusammensetzen und sich die Fahrer anständig auf der Strecke verhalten. Dies war aber absolut der Fall. Ich habe mich in der Gruppe „weniger schnell“ sehr wohl gefühlt, manche waren schneller (diese gewissenlosen Raser), manche auch langsamer als ich. Vom Kurvenspeed schätze ich mich etwa im oberen Mittelfeld ein, unsere Ziegel können gut mithalten. Das Miteinander auf der Strecke war fair und angemessen rücksichtsvoll. Ich hatte nie das Gefühl, dass jemand mit dem Messer zwischen den Zähnen unterwegs ist. 
Im Fahrerlager kamen schonmal Leute gucken, was da fürn altes Schätzchen mit Startnummer rumsteht. Dabei wechselten die Blicke
von mitleidig lächelnd bei der ersten Betrachtung, 
über anerkennendes Wohlwollen bei der Begutachtung der Reifen 
bis zu ungläubigem Staunen beim Blick auf den Tacho mit 129 tkm (...ist doch gerade erst eingefahren). 
Wichtig ist noch die Geräuschmessung: für die Strecke sind als Grenzwerte 94 dB statisch und 101 dB dynamisch festgelegt, das ist nicht viel (auf dem AdR ist es glaube ich mehr). Die Überprüfung erfolgt nicht durch den Veranstalter sondern durch Beauftragte des Streckenbetreibers und zwar nur dynamisch, also im laufenden Training. Monsieur le Comissaire 
steht mit seinem Messgerät an der Boxenmauer und peilt die verdächtigen Kandidaten an. Wer zu laut ist, bekommt in der nächsten Runde die schwarze Flagge gezeigt. Unser Kumpel Detlef mit seiner Triumph Daytona mit Serienauspuff wurde am Nachmittag auch mal mit 105 dB rausgezogen, durfte aber dann weiterfahren mit dem Versprechen, die Drehzahl um 1000 Upm niedriger zu halten. Morgens, in den ersten Turns, ist man da glaube ich rigoroser und schickt die Leute nach Hause. Aber das wird uns ja nicht passieren, wir sind ja alle leise. 
Das Fahrerlager ist ein großer asphaltierter Platz, fast ohne Schattenspender (wir hatten 33° im nicht vorhandenen Schatten, Sonnenschirm ist dann ratsam) und ausreichend groß für die Teilnehmer mit ihren Autos, Transportern, Wohnmobilen, Pavillons usw. Ich habe sogar 2 kleine Zelte stehen sehen, allerdings sollte man nicht versuchen, Zeltnägel in den Asphalt zu treiben.
[Blockierte Grafik: http://home.arcor.de/familiestolze/Bilder/Mettet2015/Fahrerlager.JPG]
Ich war natürlich wieder mit meinem Galaxy da und habe unsere Mopeds bewacht, während die anderen im Hotel genächtigt haben. Den Peacemaker unterm Kopfkissen habe ich aber nicht gebraucht, mein feuerrotes Spielmobil wollte keiner klauen.
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Stromsäulen für eure Reifenwärmer 
und Getränkekühlboxen 
sind rund um den Platz in ausreichender Zahl vorhanden, man sollte aber an einen Adapter für französische Steckdosen denken. Toiletten sind in dem Verwaltungsgebäude vorhanden, allerdings nur wenige, war aber ok, da habe ich auf Campingplätzen schon schlimmeres gesehen.
Der Zugang zum Fahrerlager ist durch eine Schranke versperrt, die mit einem elektronischen Codeschloss geöffnet werden kann. Der Code wurde mir am Vortag per Email zugeschickt und ist ab 19.00 gültig, so dass man auch spät in der Nacht anreisen kann.
So, nun habe ich euch aber genug den Mund wässrig gemacht. Falls Ihr Appetit bekommen habt und wir im nächsten Jahr mal nach Mettet statt zum AdR fahren wollen, mache ich folgenden Vorschlag:
wenn es in 2016 auch wieder einen Wochenendtermin gibt, machen wir das am Wochenende (Sa und/oder So, jeder, wie er mag). Das ist dann zwar etwas teurer (2015: 108,- €/Tag), aber es belastet nicht so das Urlaubstagekonto. Und billiger als AdR ist es sowieso.
Ich werde jedenfalls den Kalender für nächstes Jahr im Auge behalten und die üblichen Verdächtigen dann mal anschreiben. 
In diesem Sinne: immer schön sitzen bleiben 
und denkt dran: Training ist Training und kein
PS: Bilder vom Fotografen gibt es hier. Wir waren in der Gruppe "Gevorderd B" , Nr. 80-115
