Kleber auf Lackoberfläche entfernen

  • Hallo zusammen


    Ich möchte hier mal eine Erfahrung zum Entfernen von hartnäckigem Kleber auf einer Lackoberfläche teilen.


    Dies nur als Beispiel, da es etliche unterschiedliche Lacktypen und eine sehr große Vielzahl an Klebern gibt.


    Die Trageplatte des Schminkköfferchens (Topcase) hatte ein Vrobesitzer an der Unterseite mit einer dicken Schicht an Kleber ode Dichtmasse bestrichen, deren Oberfläche mit Sand passiviert war. Wohl um den Lack des Bürzels zu schonen.


    1. Erwärmen mti dem Heißluftgebläse
    Ich habe die Masse vorsichtig erwärmt, bis die Oberfläche feucht glänzte. Dann habe ich diese mit einem Kunststoffspatel zusammengeschoben und abgekratzt.
    Zurück blieb noch eine dünne Kleberschicht auf intaktem Lack.


    2. Test mit Bremsenreiniger
    Mit Bremsenreiniger (unpolar, alkanisch, ähnlich Benzin) testete ich, ob sich der Kleber löst. Negativ. Ich wollte nicht mit aggresiven Lösemitteln rangehen, da der Lack der Platte noch sehr gut ist.


    3. Abziehen mit Klebeband
    Auch hier kaum Erfolg. Der Kleber hielt fester am Lack der Metallplatte als am Klebeband fest.


    4. Einweichen mit Ballistol
    Einweichen über Nacht mit Ballsitol resultierte damit, dass ich den größten Teil mit dem Kunststoffspatel und einem Lappen entfernen konnte.
    Deshalb habe ich das Spiel mit dem Ballistol wiederholt und die Oberfläche ist nun sauber.
    Es zeigte sich, dass Einweichen über Nacht dadurch half, dass die Öle des Ballistol in den Kleber eindrang und die Haftfähigkeit reduzierte.


    Es geht halt darum, nicht mit der großen chemischen Keule vorzugehen, wenn man den Lack darunter erhalten will.


    Vielleicht hilft Euch das weiter


    mfg
    Matthias

  • WD40 Erfahrung kann ich bestätigen.
    Der Vorbesitzer meiner K hatte alle möglichen Stellen, an denen er an die Verkleidung hätte stoßen können, mit billigem Panzertape angeklebt. Das ist steinhart und unflexibel geworden, die Kleberreste haben sich hartnäckig gewehrt.
    WD40 Bad über Nacht, mit gesättigtem Tuch, danach ging es ganz einfach ohne mechanischen Aufwand ab.


    WD40 in der europäischen Rezeptur ist afaik hauptsächlich Petroleum plus ein paar Duftstoffe, Balistol ist???


    Matthias, du als Alchemist kannst vielleicht etwas zur besseren hypothetischen Lackverträglichkeit sagen?
    Petroleum ok?


    WD40 riecht für mich besser als Ballistol

    Einmal editiert, zuletzt von MIchaeIIGB ()

  • Hallo Matthias,


    herzlichen Dank für deinen Tipp.


    Er wird anderen Forumisti sicher sehr hilfreich sein.


    Viele Grüße


    Bernd

    Das Glück dieser Erde liegt nicht auf dem Rücken eines Pferdes, sondern auf der Sitzbank eines Ziegelsteines!


    Meint Bernd_RE

  • Ich greife immer wieder gerne in die Chemiekiste.
    Cyclohexan mit Isopropanol (1:2 gemischt). Ein wenig am Rand anwärmen und dann durchnässen lassen, z.b. mit getränktem Lappen (im Original nennt sich das türkische Lösung).

    K-russ


    Heiko-FD
    Durch Sport lebt man nicht länger, man stirbt nur gesünder!
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    Mit dabei seit: 21.09.03

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