Schönen Abend zusammen,
ich hab seit längerem ein Problem mit meiner K75 der mich langsam zum Verzweifeln bringt. Hoffe dass vielleicht hier jemand einen guten Tipp für mich hat. Ich hab das mal versucht etwas zusammenzuschreiben.
Fehlerbeschreibung:
Modell: BMW K75 ohne ABS mit BEP 3.0 Erweiterung
Während der Fahrt geht plötzlich der Motor aus bzw. hat mehrere kleine Aussetzer schnell hintereinander. Dadurch entstehen krasse Lastwechsel die vor allem in Kurven oder beim Überholen gefährlich werden können. Es fühlt sich an als würde man auf einem Rodeopferd sitzen. Es hilft dann meist nur noch möglichst schnell die Kupplung zu ziehen um erst mal weiterrollen zu können. Anfangs waren diese nur relativ kurz und durch Drehen des Gasgriffes schnell wieder weg. (ob es wirklich was mit dem Gasgriff zu tun hat oder dies nur zufällig immer so ist weiß ich leider nicht). Tritt das Problem nicht auf läuft der Motor sehr sauber und ruhig. Wenn der Fehler mal etwas länger auftritt (meist trotzdem nur einige Sekunden) ist eine schnelles Klappern/Klacken zu hören. Ich dachte anfangs an einen Wackelkontakt irgendwo in der Elektrik konnte aber bis jetzt absolut nichts finden. Anfangs war das äußerst selten. Inzwischen tritt das Problem in immer kürzer werdenden Abständen auf. Zum Teil so, dass man gar nicht mehr vom Hof fahren kann. Da das sehr nervig und durchaus auch gefährlich sein kann will ich dem Problem nun endlich auf die Schliche kommen. Es ist nur wahnsinnig schwer den Fehler zu finden da er immer wirklich nur sehr kurz auftritt und dann z.T. für einige 100 km gar nicht mehr. Anbei kurze Notizen über den Fehler und was ich schon alles versucht habe.
Auftritt des Fehlers
- Direkt nach dem Losfahren (Motor kalt) sowohl auch nach langer Fahrt (Motor warm)
- Sowohl wenn der Tank komplett voll ist als auch bei halb bzw. fast leerem Tank
- in Kurven sowohl auch geraden Strecken
- Beim Beschleunigen sowie auch bei konstanter Fahrt ohne Veränderung des Gasgriffes
Ursachen die ich mehr oder weniger ausschließen konnte
- Zündschlüssel wird durch Wind manchmal verdreht und dadurch geht die Zündung aus (Die Position des Zündschlosses wurde versetzt)
- habe ich eigentlich ausgeschlossen. Auch bei Auftritt des Fehlers sitzt der Schlüssel fest im Schloss. Beim Auftreten des Fehlers werden die Anzeigen im Tacho weiter angezeigt. Dementsprechend kann das nicht das Problem sein.
- Zündschloss hat an sich einen Wackelkontakt (Kontaktplatte)
- Zündschloss habe ich bereits mit einem Multimeter durchgemessen. Konnte keine Fehler finden.
- Tankdichtung oben undicht. Bei Regen gelangt Wasser in den Tank welches dann z.T. angesaugt wird und das Ruckeln verursacht.
- im Tank konnte ich kein Wasser finden. Der Tank sieht von innen relativ sauber aus.
- Tankdeckeldichtung relativ neu
- Spritpumpe zieht vereinzelt Schmutzpartikel an welche die Aussetzer herbeiführen könnten. -> halte ich selbst für unwahrscheinlich.
- Das Sieb um die Benzinpumpe herum habe ich bereits 2x gründlichst gereinigt. Der Tank sieht relativ sauber aus.
- Das Sieb hat einen seeehr kleinen und feinen Riss. -> könnte es daran liegen? Dass durch diesen Schmutzpartikel ins System gelangen? Diese sollten dann aber doch eigentlich vom Benzinfilter aufgefangen werden
- Elektrische Leitungen zur Spritpumpe haben einen Wackelkontakt. Dadurch setzt diese öfter aus.
- ich habe an allen Steckern gerüttelt und gewackelt. Auch die Kontakte an der Pumpe selbst sitzen sehr fest.
- Wenn der Fehler Auftritt hört man das Summen der Pumpe kontinuierlich weiter. Dementsprechend schließe ich das aus
- Spritfilter veraltet
- habe ich auf Verdacht gewechselt. -> keine Besserung
- Originaler Unterbrechungsschalter vom Seitenständer wurde nur laienhaft überbrückt (falls es so einen überhaupt original mal gab). Aktuell habe ich einen Seitenständer der nicht ausgeklappt bleibt und dementsprechend auch keinen Unterbrechungsschalter hat.
- schließe ich aus da Instrumente ja weiterhin Strom haben wenn der Fehler auftritt. Dieser Schalter unterbricht doch eigentlich alles oder?
- Tankentlüftung defekt -> dadurch kann Sprit nicht richtig gefördert werden. -> macht m.M.n. eigentlich wenig Sinn
- Beim Öffnen des Deckels direkt nach der Fahrt ist keinerlei Unterdruck im Tankinneren feststellbar. Dementsprechend würde ich dies ausschließen
- Stecker unter Tank, dort wo das Kabel für Pumpe und Tankmenge im Tank verschwindet ist marode
- m.M.n. unwahrscheinlich da Spritpumpe bei Ausfall weiter zu hören ist
- Die Isolierung unterm Tank fehlt. Dadurch Dampfblasenbildung im Benzin?
- Kann nicht sein da auch bei kaltem Zustand
- Benzinschläuche außerhalb des Tanks haben Mikrorisse durch die ein Druckverlust im System zustande kommt.
- Diese sehen nicht mehr nagelneu aus. aber kein austretender Sprit zu sehen.
- unwahrscheinlich da dies m.M.n. nicht das Ruckelrodeo erklärt.
- werde ich die Tage aber noch tauschen.
- Masseverbindung Benzinpumpe (unter Tank)
- wurde überprüft und gereinigt -> keine Besserung
- Killschalter am Lenker
- unwahrscheinlich da die Armaturen bei Auftritt des Fehlers weiterhin mit Strom
- Luftfilter zu verdreckt
- habe diesen gereinigt. Sieht eigentlich aus wie neu
- Sicherungen sitzen nicht richtig oder ein Fuß davon ist abgebrochen
- habe ich überprüft -> kann ausgeschlossen werden
- undichter Schlauch im Tank der zu Druckverlusten führen könnte
- würde ich ausschließen und konnte auch bei Sichtprüfung bei laufendem Motor keine Verwirbelungen im Tank erkennen
Mögliche Ursachen die ich noch nicht ausschließen konnte
- Stecker von Drosselklappenschalter hat Wackelkontakt
- War lange meine Vermutung da einmal eine Reinigung dazu geführt hatte das das Problem die nächsten 400km nicht mehr auftrat. Könnte aber auch nur Zufall gewesen sein
- Das Abstecken des 3-poligen Steckers bringt keinerlei Besserung. Ich bin der Meinung dass wenn dieser Stecker während dem Betrieb abgesteckt ist dass das Steuergerät dann doch eigentlich mit einem Ersatzwert arbeiten sollte. Falls der DKS also defekt sein sollte sollte man dies doch durch Abstecken ermitteln können da der Motor dann eigentlich die Aussetzer nicht mehr haben sollte (tut er aber trotzdem). Oder täusche ich mich da?
- Kupplungsschalter am Kupplungsgriff macht Dinge die er nicht soll und unterbricht damit die Zündung. Wie im Video zu sehen läuft der Motor runder sobald die Kupplung gezogen wird.
- war noch so eine Idee von mir. Hat die K75 überhaupt so einen Schalter? Wenn ja, wie komme ich an diesen heran?
- wenn so ein Schalter die Zündung unterbrechen sollte müssten ja eigentlich auch die Instrumente ausgehen. Diese bleiben aber jedoch an.
- Hallgeber
- Schätze ich als unwahrscheinlich ein da der Fehler ganz genauso im Kalten zustand vorkommen kann. Meines Wissens nach sollte der Hallgeber bei anstehendem Defekt anfangs nur im warmen Zustand ausfallen. Oder sehe ich das falsch?
- Einspritzsteuergerät
- gibt es eine Möglichkeit dies zu testen bzw. vernünftig auszuschließen?
- .Kontakte in den Steckern der Einspritzdüsen
- habe ich alle bereits überprüft konnte aber keine Verschmutzungen feststellen
- Luftmengenmesser/Luftmassenmesser
- Motor zieht Falschluft
- ich werde die Tage mal das PDF hier im Forum abarbeiten glaube aber eigentlich nicht daran da dann der Fehler ja nicht so abrupt auftreten sollte.
- Kabelbruch irgendwo am Motorrad
- ich habe mich schon zwei mal auf die Suche nach Kabelbrüchen durch zu feste Kabelbinder ect. gemacht. Leider bisher ohne jeglichen Erfolg. Hier bleibt mir vermutlich nur das komplette Motorrad zu zerlegen und alle Leitungen einzeln durchzumessen.
- Defekte Zündkerzen oder Zündkabel
- Sichtprüfung hat nichts unnormales gezeigt
- werde ich die Tage die Kerzen noch auf Verdacht wechseln
Nun zur Frage: hat jemand ne Idee was es sein könnte? Habe ich irgendetwas fundamentals vergessen/übersehen? Was soll ich als nächstes prüfen? Ich würde das Ganze gerne etwas beschleunigen.
Ich freue mich über jegliche Anregungen und Belehrungen. 
Beste Grüße
Sebastian