Seitenwagenanschlüsse rosten wie Sau

  • Nachdem gerade meine Garage umgebaut wird muss das Gespann in diesem Regensommer im Freien stehen.


    Nach dem Stehem im Regen und dem Fahren im Trockenen ist mir aufgefallen dass die Seitenwagenanschlüsse wie Sau rosten. Siehe Bild.


    Seitenwagenanschluss_klein.jpg


    Offensichtlich bleibt das Wasser in den Anschlüssen stehen und spritzt dann beim Fahren raus, von dem vorderen Anschluss ist dann auch mein Stiefel (auffallend gelb) gefärbt worden.


    Kennt ihr dass auch und - falls ja - was tut ihr denn dagegen?



    Gruß


    Thomas

  • ist das tatsächlich rost auf den rohren, oder läuft da "nur" rostiges wasser aus ihnen heraus ?


    man kann/sollte einen seitenwagenrahmen ähnlich von innen behandeln wie zb. pkw-schweller.
    das geht eigentlich auch ganz gut, weil bei manchen die rohre am ende einfach nicht verschlossen sind. bzw. sich die hersteller oft nicht die mühe machen.
    andy hat das ja schon angedeutet. allerdings würde ich vor dem eintrag von fett, erst mal leinölfirnis direkt in die rohre sprühen.
    wichtig! LEINÖLFIRNIS UND NICHT LEINÖL !
    owatrol und ähnliche fluid-film- produkte sind im prinzip nix anderes, nur mit sikkativen zur schnelleren trocknung versetzt. damit auch werkstätten damit arbeiten können. der riesen unterschied ist der preis.
    wenn es auf lack tropft sollte es allerdings mit terpentin abgewischt werden, weil der lack abdunkelt.
    zum einsprühen mit einer pistole und lanze sollte man leinölfirnis mir terpentin verdünnen und mind.2 mal aufragen/einsprühen. das funktioniert auch bei bereits angerosteten rohren. man schließt den rost quasi ein, und entzieht ihm den sauerstoff durch polimerisation
    wenn man allerdings nur ein-zwei rohre eines seitenwagen von innen einsprühen möchte, reicht auch eine dose owatrol oä ;) ich nutze lö-firnis allerdings so häufig, daß ich ein 50l fass davon habe :)
    ich habe es jemandem abgekauft der seine komplette historische holz-yacht damit lackiert hat...
    nach der prozedur würde ich persönlich auf fett verzichten. das wird in schwarzen rohren bei hohen außentemperaturen flüssig und verteilt sich im fahrtwind auf hose und evtl. sogar wegen der verwirbelungen bis in den seitenwagen. wenn man das fett erst in den rohren hat, kriegt man das nicht mehr ohne weiteres heraus.
    bei pkwś ist das weniger tragisch, weil es in der regel nur am unterboden verwendet wird.
    sw-rohren brauchen dann auch kein ablauf mehr. im gegenteil, kann man die bohrungen, wenn man denn möchte, danach mit stopfen verschließen.
    man kann damit sogar öfen und werkzeug und guss einölen. auch einen auspuff habe ich damit schon von innen behandelt. das wunderzeug ist temperaturbeständig, wenn es getrocknet ist. das dauert allerdings je nach temperatur 1-2 wochen. meinen ganzen unterboden von meinem oldtimer-lkw habe ich damit eingesprüht.
    man kann sogar direkt gummi und elektrische leitungen einjauchen. es schadet zumindest nicht.
    eisen und guss wird seit zig. jahrhunderten als korrosionsschutz verwendet.
    wegen der verarbeitung kann man mich gerne per pn. anschreiben.
    den solofahrer wird das wahrscheinlich ja eher weniger interessieren.
    lö-firnis ist nach der polimerisation spachtel und überstreichbar. ich behandle damit mittlerweile motorradrahmen, schutzbleche und co, bei restaurierungen direkt nach dem entlacken. erst dann wird grundiert und lackiert.
    graugusszylinder lassen sich damit auch sehr gut behandeln...
    netten gruß,
    jan

  • ist das tatsächlich rost auf den rohren, oder läuft da "nur" rostiges wasser aus ihnen heraus ?

    wie du schon vermutet hast:Da läuft nur rostiges Wasser raus.


    Den Klemmschlitz nach unten drehen ist eine schnelle Lösung das Eindringen von Wasser zu verhindern bis ich dann Zeit habe den Beiwagen abzubauen. Die Sache mit der Leinölfirnis gucke ich mir auf jeden Fall genauer an.


    Danke für die Tipps.


    Thomas

  • Selbstentzündung bei Leinölfirnis auf offenen Putzlumpen auf jeden Fall ernst nehmen -
    das nur am Rande, falls man als Metallschrauber damit noch nicht gearbeitet hat.
    Die Holzwürmer dürften es ja alle wissen.


    Bei meinem ehemaligen 124er Benz (einer von den späten, rostgefährdeten) habe ich ziemlich gute Erfahrungen mit Mike Sanders gemacht,
    das muss man nämlich nicht alle 1-2 Jahre wiederholen.
    Es ist eine schmierige Sache, zugegeben, aber es funktioniert gut.

  • Sanders ist super, hab meinen Vito damit auch vollpumpen lassen. Die Mercedes-Moteure kotzen zwar regelmäßig, wenn sie an die Beriche müssen - mir egal.
    Klitzekleiner Nachteil - im Sommer tropft das Teil wie ein sabbernder Köter aus allen Löchern von Schwellern und Türen... Mir auch egal

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