Synchronisieren: Mit oder ohne T-Stück, also unter Einbeziehung des KDR in das System, oder nicht?

  • Hallo aus Lemgo,


    ich habe ein Problem, und zwar wird hier im Forum immer davon geredet das bei der Drosselklappen und

    Bypassshraubensynchronisation der Unterdruckschlauch zum Kraftstoffdruckregler abgezogen sein muß.


    Ich kann das beim besten Willen nicht nachvollziehen. Vielleicht ist mir ja etwas bei der Betrachtung

    entgangen, aber ich weiß nicht was.


    Sinn und Zweck des Kraftstoffdruckreglers:

    Der Kraftstoffdruckregler hat doch die Aufgabe die Druckdifferenz zwischen dem Unterdruck im Ansaugtrakt und dem

    durch die Kraftstoffpumpe erzeugten Kraftstoffdruck konstant zu halten.


    Bei stärkerem Unterdruck im Ansaugtrakt wird nicht nur Sprit eingespritzt sondern auch regelrecht mehr Sprit aus den

    Einspritzdüsen angesaugt. Dadurch wird das Gemisch allerdings fetter, was aber nicht gewünscht ist.

    Da die Einspritzmenge aber durch die Taktung der Jetronic gesteuert wird hätten wir hier eine Fehlergrösse.

    Hätten wir diese Fehlergrösse nicht würde es reichen wenn der Kraftstoffdruckregler, wie z.B. jeder Pressluftdruckregler

    nur eine federbelastete Membran hätte. Unser Kraftstoffdruckregler hat aber aus gutem Grund einen Unterdruckanschluss.


    Der Kraftstoffdruckregler hat also die Aufgabe durch eine konstante Druckdifferenz sicherzustellen das immer die

    gleiche Menge Sprit pro Einspritzimpulsdauer eingespritzt wird.

    Beim öffnen der Drosselklappen wird der Unterdruck im Ansaugrohr kleiner. Durch den dann abfallenden Unterdruck

    verändert sich die Druckdifferenz. Durch die dabei schwächer werdende Gegenkraft auf die Feder bewegt sich die Membran

    und verschließt teilweise die Kraftstoffrücklaufleitung. Dadurch steigt der Kraftstoffdruck so lange an bis wieder die gleiche

    Druckdifferenz erreicht ist wie vor dem öffnen der Drosselklappe. Es ist also ein Regelkreis (Hysterese).


    Im Werkstatthandbuch, wo BMW allerdings nur die, ich sage einmal Standgassynchronisation mit Hilfe der Bypassschrauben

    beschreibt, wird mit einem T-Stück synchronisiert, also unter Einbeziehung des Kraftstoffdruckreglers. Es wird also das

    Gesamtsystem wie es im Fahrbetrieb arbeitet abgeglichen – synchronisiert.

    Das leuchtet mir ein und ist auch technisch nachvollziehbar. Habe ich etwas übersehen?


    Ich halte die beiden Einflussgrössen auf den Unterdruck (1. etwas längerer Schlauch, 2. Hub der Membran) bei der

    Synchronisation mit T-Stück allerdings für vernachlässigbar. Bei gleichbleibender Synchronisierdrehzahl wird die Auslenkung

    der Membran nicht verändert, fällt also als Fehlergrösse auf der zu messenden Unterdruckseite aus. Und egal ob der

    Schlauch etwas länger oder kürzer ist, pendelt sich der Unterdruck auf die Messgrösse ein. Nur die etwas längere Luftsäule

    dämpft minimal mehr. Genaugenommen ist es schei...egal ob mit oder ohne Schlauch (T-Stück) synchronisiert wird, ausser

    das das Gemisch je nach Unterdruck (siehe oben) entweder etwas zu mager oder zu fett ist. Diese Tatsache wirkt sich

    allerdings nicht auf den konstanten Unterdruck bei gleichbleibender Synchronisierdrehzahl aus.


    DESHALB MEINE FRAGE: Warum muß ohne den Unterdruckschlauch für den Kraftstoffdruckregler synchronisiert werden??

    Das scheint ja in Stein gemeißelt zu sein, ABER WARUM??


    Über eine Antwort mit nachvollziehbarer Erklärung würde ich mich freuen, aber bitte nicht „das macht man so“ oder

    „das haben wir immer schon so gemacht“


    Vielleicht gibt es ja etwas was ich übersehen habe und ihr bringt Licht ins Dunkel, so das es bei mir klick macht. :/:/


    Gruß aus Lemgo, Thomas

  • die langjährige erfahrung zeigt, das es dabei keine unterschiede gibt, also kann man sich das gefummel mit dem T anschluss sparen.

    Hallo aus Lemgo,


    Genau so sehe ich das im Moment ja auch, aber es könnte ja einen Aspekt geben den ich nicht beachtet habe.

    Wie ich schon schrieb "Genaugenommen ist es schei...egal ob mit oder ohne Schlauch (T-Stück) synchronisiert wird"

    Fehlinformation wider besseren wissens? Mythenbildung? Aber wer weiß, vielleicht werde ich ja noch eines besseren belehrt.

    Ich bleibe am Ball.


    Übrigens, an meinem Tester habe ich das T-Stück gleich integriert und es ist nur ein Handgriff mehr um den Unterdruckschlauch

    des KDR's, den ich ja so oder so abziehen muß, auf das T-Stück zu stecken.


    Gruß aus Lemgo, Thomas

  • Meine Erfahrung:

    Der Unterschied ist in dem zusätzlich angeschlossenen Volumen/Bauteil und dem Verfahren der "Dämpfung" begründet.

    Kurzfassung:

    Nehme ich ein elektronisches Gerät und kurze Schläuche kommt mit T-Stück Blödsinn raus.

    Schon wenn man sich die Druckverläufe der "n" Zylinder als Kurve anschaut sieht man (n-1) + eine extra Kurve. Die "eine" hat auch einen ganz anderen Verlauf. Das liegt tatsächlich an dem größeren Volumen (Schläuche, Membrankammer) als auch daran, dass sich das Volumen durch die Bewegungen der Membran verändert (die M. schwingt). Nehme ich das T-Stück raus habe ich n deckungsgleiche Kurvenverläufe.


    Das elektronische Verfahren der Dämpfung basiert i.d.R. auf einer mathematischen Mittelwertbidung / Integration. Wenn der Kurvenverlauf schon sehr unterschiedlich ist kann da nichts vernünftiges raus kommen.

    Selbst getestet "elektronisch" bringt nur ohne T was vernünftiges. (und dann auch in einer super Genauigkeit)

    Anderes Extrem:

    3 m lange Schläuche zur Schlauchwaage.

    Da ist das so was von egal ob mit oder ohne T.

    Die Zappeluhren lassen wir mal beiseite, würde ich aber auch eher auf das T verzichten.


    Gruß Micha

  • Hallo aus Lemgo,


    Zitat: Der Unterschied ist in dem zusätzlich angeschlossenen Volumen/Bauteil und dem Verfahren der "Dämpfung" begründet.


    Da sind wir im Prinzip eigentlich einer Meinung, ich schrieb:

    Bei gleichbleibender Synchronisierdrehzahl wird die Auslenkung der Membran nicht verändert, fällt also als Fehlergrösse auf

    der zu messenden Unterdruckseite aus. Und egal ob der Schlauch etwas länger oder kürzer ist, pendelt sich der Unterdruck

    auf die Messgrösse ein. Nur die etwas längere Luftsäule dämpft minimal mehr.


    Und ja, da gebe ich dir recht, bei der Messung mit kurzen Schläuchen und einem längeren auf Zylinder-3 der einem zusätzlich

    dämpfenden Volumen entspricht kommt bei einem trägheitslos messenden Gerät mit Sensoren Käse raus. Ich vermute einmal

    das es einen zeitlichen Versatz der Amplituden gibt. Wie sieht es denn mit den absolut gemessenen Unterdruckwerten aus

    (den zeitlichen Versatz mal draussen vor gelassen?)


    Wenn ich das richtig verstehe ist das schöne an der elektronischen Messung ja das man im Kurvenmodus durch die hohe

    Abtastungsgeschwindigkeit - Auflösung, die Schwankungen in der Zeitachse darstellen kann.


    Ich denke aber das man bei einer Schlauchwaage durch die Drosseln, die träge Flüssigkeit, und die Luft ein derart stark

    bedämpftes System hat das hier eine Mittelwertmessung stattfindet. Zitat: mathematischen Mittelwertbidung

    Wäre dieses System masse und trägheitslos (die Luft sowie das Öl und keine Elastizität der Schläuche) würden auch hier die

    Säulen wild hin und her tanzen. Wir könnten dann wie bei der trägheitslosen elektronischen Messung die min. und max. Werte

    an der pulsierenden Ölsäule ablesen. Das ginge allerdings nur durch das filmen der Säulen mit einer Hochgeschwindigkeits-

    kamera da die Frequenz einfach zu hoch ist.


    Zitat:

    1. Selbst getestet "elektronisch" bringt nur ohne T was vernünftiges. (und dann auch in einer super Genauigkeit)

    Dem kann ich voll und ganz zustimmen!!

    2. Anderes Extrem:

        3 m lange Schläuche zur Schlauchwaage. Da ist das so was von egal ob mit oder ohne T.

    Dem kann ich voll und ganz zustimmen!!
    3. Die Zappeluhren lassen wir mal beiseite, würde ich aber auch eher auf das T verzichten.

    Auch dem kann ich voll und ganz zustimmen!!


    Als Fazit halte ich einmal fest:

    1. Elektronisches, trägheitsloses synchronisieren ohne T-Stück mit gleich langen Schläuchen!!

    2. Zappeluhren (Synchronuhren) ohne T-Stück mit gleich langen Schläuchen!!

    3. Synchronunterdrucktester, Ausführung: Schlauchwaage mit oder ohne T-Stück!!


    Jetzt wäre es noch schön wenn jemand der synchronisiert hat, oder jemand der synchronisieren will

    und nach dem "Wie" fragt, das diejenigen dann immer die Synchronisationmethode angeben.


    Wäre das immer geschehen, hätte ich die Frage, ob man beim synchronisieren mit Schlauchwaage

    das T-Stück benutzt oder nicht, garnicht gestellt. Auch wenn ich mir die Frage mittlerweile selbst

    beantwortet habe (siehe oben). Aber leider las ich immer "ohne T-Stück bzw. KDR-Schlauch ab"

    was ja, wie wir jetzt wissen, von der Messmethode abhängt!


    Danke dir Micha, ich habe geahnt das wir einer Meinung sind, was mir jetzt auf den Punkt bestätigt wurde.

    Die eigentliche Frage war nur, womit synchronisiere ich und nutze ich dann ein T-Stück oder nicht.


    Gruß aus Lemgo, Thomas





  • Dein Fazit unterschreibe ich

    1. Elektronisches, trägheitsloses synchronisieren ohne T-Stück mit gleich langen Schläuchen!!

    2. Zappeluhren (Synchronuhren) ohne T-Stück mit gleich langen Schläuchen!!

    3. Synchronunterdrucktester, Ausführung: Schlauchwaage mit oder ohne T-Stück!

    Den Nachsatz hingegen nicht:

    Die Konstante in Deinem Fazit ist: ohne T-Stück synchronisieren. Ist auch weniger aufwendig. Die Methode zur Synchro muss also nicht wirklich nahgefragt werden ;).

    Dominik ZH


    K1300GT (ZW03566, 8.09) / K1100S (ex RS) (0199457, 4.94) / K100RS 16V (0203406, 4.91) / K75S (0213722, 4.94)

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