Hallo K-ollegen,
nachdem hier im 2V-Q-Teil des Forums seit einigen Wochen Funkstille herrscht, hier mal ein Baureihen-übergreifender Beitrag.
Ausgangslage:
Mein Dnepr-Gespann habe ich ja mit einem 650er BMW 2V-Boxer deutlich standfester gemacht als mit der original russisch/ukrainischen Rumpel-Ware. Und um die Gesamt-Abstimmung möglichst nahe am bayrischen Optimum zu halten, sind neben dem Motor auch alle umgebenden Komponenten wie Auspuffanlage, Luftfilter, Vergaser, Zündelektrik usw. ebenfalls von einer 2V-Q. Allerdings nicht von EINER, sondern von mehreren, d.h. über den Teilehandel so nach und nach komplettiert. Und dabei ist mir ein kleiner Anfängerfehler unterlaufen. Die Vergaser sind bei R80 und R65 zwar die gleichen Grundtypen, die Bedüsung weicht aber voneinander ab. Das fiel mir anfangs nicht weiter auf, meine (wie sich inzwischen herausgestellt hat R80-) Vergaser haben auch ganz gut funktioniert. Anspringverhalten, Gasannahme, Laufruhe usw. waren für mich als 2V-Anfänger unauffällig. Allerdings habe ich nach ein paar Hundert Kilometer mal das Kerzenbild kontrolliert, und da war mir schlagartig klar, dass meine Vergaser offenbar von der R80 sind und damit für den 65er Motor zu fett abgestimmt. Sie hatte bei laufendem Motor auch immer etwas fett "gerochen" und ordentlich Sprit konsumiert.
Von der BING-Webseite habe ich mir dann die Daten für die diversen Düsen beschafft und R80 und R65 verglichen. Alles klar, Herr Kommissar. Sowohl die Haupt- als auch die Leerlaufdüsen sind beim 65er Motor etwas kleiner. Also bei BMW für einen relativ schmalen Taler die richtigen Düsen beschafft und eingebaut. Damit war dann allerdings die Notwendigkeit einer neuen Einstellung der Vergaser gegeben, was ich die letzten 15 Jahre nicht mehr gemacht hatte. Die Gemischregulierschrauben ließen sich rechts und links im erhöhten Leerlauf bei jeweils anderem deaktivierten Zylinder (Zündkabel abgezogen und mit einer "im Freien" angeschlossenen Ersatz-Zündkerze versehen) recht gut einstellen, und dann schlug die Stunde meines "Karacho", das ich seit einigen Jahren von unserem Forumsexperten SIX1 habe und das mir sowohl bei meiner damaligen K75 als auch bei meinen 3 K1100er Motoren wertvolle Dienste geleistet hat. Da das Karacho auch an Zweizylindern eingesetzt werden kann, habe ich den Leerlauf an beiden Zylindern so eingestellt, dass links und rechts der gleiche Unterdruck herrscht. Und anschließend die Gaszüge so eingestellt, dass sich auch beim Gasgeben nur ein minimaler Druckunterschied ergibt. Und was soll ich sagen? Der Motor läuft jetzt nochmals eine echte Schippe besser, guter Leerlauf, verschluckfreies Hochdrehen aus allen Lebenslagen und obenraus Dampf, wie ich ihn bislang nicht kannte. Das Kerzenbild ist jetzt so, wie ich es mir vorgestellt habe. Fazit: Kaum macht man's (mit Karacho's Hilfe) richtig, funktioniert's.