Unterdruckspielereien

  • Tag Gemeinde,


    ich hab mal versuchsweise was gemacht, wofür ich mal (bitte ernst, und ohne die übliche Vergewitzelung) gerne Meinungen einholen wollte.


    -Ich hab ja meine olle 100er 2V mal mit dem 12er RS Motor herzverpflanzt.
    -Die ganze Einspritz- und Zündanlage blieb, ich mußte aber aus Platzgründen einen speziellen Luftsammler entwerfen.
    (Doku hierzu unter "dokumentierte Umbauten" zu finden)


    Jetzt hatte ich von Anfang an bei warmer Maschine das Problem des ultraharten "angasens", beim Gasaufziehen gab es einen Schlag, der Reifen pfiff, bei Kehren mußte ich immer mit der Kupplung
    regulieren, ein absolut unbefriedigendes Verhalten, das ich nicht so recht lösen konnte......
    Das Verhalten führte ich auf die hohe Gasgeschwindigkeit im Ansaugtrakt, (ich habe die 34er DKL beibehalten) und die größeren Unterdruckdifferenzen zurück, die dann natürlich auch im BDR Folgen hatten - beim Gasaufziehen steigt der Spritdruck aus dem Leerlauf doch etwas an, und das solchermaßen gut gefütterte Triebwerk reagiert artgemäß - so meine theoretische Herleitung.

    Nun habe ich im US-amerikanischen Schwesterforum mal einen Artikel gelesen, wo die Herren die Synchronanschlüsse per Schlauch mit einer Sammelleiste verbanden, um Asynchronitäten etwas zu bändigen, angeblich mit Erfolg.
    Mir kam der Geistesblitz, das ein solches Zwischenvolumen eigentlich auch den Anstieg und den Abfall des Unterdrucks zum BDR dämpfen würde, und damit mein Problem beseitigen könnte....

    Aus diesem Grund habe ich mal schnell im CAD so eine Leiste entworfen, 5 Schlauchnippel aus Ms G1/8" für 4er Schlauch besorgt, und die Sache einfach mal ausprobiert.
    Probefahrt:

    Das funktioniert tatsächlich - Gasannahme warm ist nun sanft, auch beim Gegenteil. Die Gefahr, in der Kehre quer zu stehen, ist somit anscheinend beseitigt.

    Inwiefern die Verbindung der 4 Synchronisieranschlüsse für einen ausgeglicheneren Lauf sorgt, ist schwierig festzustellen, der Unterschied ist sicher nicht allzu heftig. Im Leerlauf eher nicht, darüber möglicherweise
    eine Kleinigkeit warnehmbar. (die K-ute ist bestmöglich synchronisiert, was allerdings bei der Konstellation schwierig ist, die reagiert extrem feinfühlig, weniger als 3mbar Differenz sind nicht erreichbar)


    Jetzt bitte Meinungen hierzu (ausgebaut ist das in 2 min wieder), ohne die üblichen Witzchen, rein technisch - wie denkt ihr darüber? Ich überlege noch, das "tote Volumen" in der Leiste zu reduzieren.......


    BerndIMG_0119_025.jpgIMG_0118_025.jpg

  • Ich überlege noch, das "tote Volumen" in der Leiste zu reduzieren.......

    Genau das würd' ich nicht machen. Da der BDR nun über die Sammelleiste (mit "großem" Volumen) angeschlossen ist, ändert sich der Benzindruck nicht mehr so dolle beim Gasaufziehen, wodurch Du ein sanfteres Ansprechverhalten hast ==> richtige Maßnahmen getroffen.


    Wenn Du ein zufriedenstellendes Ergebnis ("Driveability") hast, ist die "Aufgabe beendet".


    Die weiteren Maßnahmen sind Spielereien, die das (evtl. triste) Rentnerleben versüssen (können) ;).

    Gruß
    Uli


    K100RS - jetzt mit 11er eine Rakete
    K100RT - nun auch 4V
    K100RS 4V - to the moon and back
    K1100RS - von Swanlake zur Rentnerschaukel - the project.


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  • Moin Bernd,


    soweit ich Dich verstehe hast Du auf simple Weise das Yamaha System (YICS) kopiert :thumpup:


    Es basiert, vereinfacht ausgedrückt, das beim Ansaugen von einem Zylinder, ein "Puffer" da ist,

    der den "harten Übergang" von Ventil auf und zu, abfedert und auch für gleichmäßige Füllung

    aller Zylinder (durch den Puffer) sorgen soll / kann!


    Bei Yamaha wurde das System in den 80zgern noch mit besserer Verwirbelung des Gas/Luftgemisch beworben!

  • Nö Sandy, ich hab ja nur die Unterdruckanschlüsse verbunden, die normal ja mittels "Nupsies" verschlossen sind.
    Da wird kein Ansaugvolumen der Zylinder gemittelt oder bevorratet, das geht bei 4mm Querschnitt ja gar nicht.

  • Tach Bernd,


    die späteren Modelle der K12RS mit 38mm Vergaser hatten statt Nupsis auch eine Verbindungsbrücke, die den Unterdruck so egalisierte. Insofern liegst du schon richtig.

    Die Idee ist gut und hätte mich viel besser gelaunt hinterlassen, als ich mal den K12RS Benzindruckregler mit bösen Einspritzdüsen in meiner K11 drin hatte. Es war ein extrem hartes Ansprechverhalten, nicht gerade REifenquietschen aber in Kurven unfahrbar. Da werde ich wohl nochmal vom Original, welches jetzt problemfrei werkelt, wieder mal in diese Richtung gehen- diesmal mit der Ausgleichsleiste.


    Den Schlauch findet man im ETK #14 mit Verbinder #13

    vergaser-drosselklappen-einspritzanlage-bmw-k-1200-rs-589-96-00.jpg

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